Schnelles Spiel mit Stöckchen und Kinderball
Eine Mischung aus Hockey und Baseball, gespielt mit Schlägern, die überdimensionierten Wattestäbchen ähneln — das ist Bouncerball. Die „Blaulichtbouncer“ praktizieren den Trendsport.
Wülfrath. „Eben ein großes Wattestäbchen“, sagt Marc Ratajczak und lacht. Etwa einen Meter ist es lang. An einem Ende ist ein ummantelter Griff, am anderen ein Schaumstoffpolster mit Gummiüberzug: ein Bounceball-Schläger. Der Landtagsabgeordnete und ehrenamtliche DRK-Mitarbeiter spielt den neuen Trendsport bei den „Blaulichtbouncern“. Am Samstag, 12. November, veranstalten sie ihr erstes großes Turnier in der Halle an der Goethestraße. Weitere Teams können sich noch anmelden.
Matthias Prothmann über die Vorlieben der weiblicher Bouncerball-Spielerinnen, gegen einen Ball mit besonderem Motiv zu schlagen
Mit dem Schläger soll ein Plastikball — Umfang 42 bis 52 Zentimeter, erhältlich in Spielwarenläden — in das Tor des Gegners befördert werden. Eine Partie dauert zehn Minuten. „Das reicht dann auch“, kommentiert Ratajczak. Denn: „Das ist ein schnelles Spiel“, sagt Rettungsassistent Matthias Prothmann.
Die Mannschaft entstand aus einer Laune heraus. Der Name deutet den Hintergrund an: Bei den „Blaulichtbouncers“ handelt es sich um einen Zusammenschluss von Akteuren aus Polizei, Feuerwehr und DRK. „Hauptberufliche und Ehrenamtler sind dabei“, sagt Irina Tenenyk. Sie studiert Jura, hatte bei der Wülfrather Polizei ein Praktikum absolviert. Jetzt ist sie Schatzmeisterin des Teams, das sich zunächst als Abteilung dem Polizeisportverein Mettmann angeschlossen hat. „Wir haben aber einen Aufnahmeantrag bei Stadtsportbund Wülfrath gestellt“, sagt Ratajczak. In der Halle des Gymnasiums soll dann trainiert werden.
Vorsitzende der Abteilung ist Polizeikommissarin Judith Kuhn. Auch sie hebt die Rasanz des Sports hervor: „Da geht es darum, reaktionsschnell zu sein.“ Vor allem aber stärke der Sport die Gemeinschaft. „Das ist bei unseren Berufsbildern durchaus eine gute Sache“, sagt sie. Das Verständnis untereinander wachse, was sich auch bei einem Einsatz auf der Straße positiv auswirken könne. „Da spielt jeder seine Rolle. Wenn man sich gut kennt, ist das vorteilhaft.
Zum psychischen und physischen Druck des Alltags, sagen alle, sei der Sport ein toller Ausgleich. Männer und Frauen spielen in einem Team. „Da geht’s schon zur Sache“, sagt Ratajczak. Ein Unterschied, den er festgestellt habe: „Frauen schlagen am liebsten auf den Ball mit einem Maus-und-Elefant-Motiv.“ Darüber kann Prothmann nur schmunzeln: „Männer machen sich darum keine Gedanken.“
Mit dem Turnier am 12. November wollen die Bouncerballer für ihren Sport werben und neue Mitglieder gewinnen. „Wir sind ja nicht auf unsere Berufe beschränkt“, sagt Judith Kuhn. Interessierte sind auch beim Training willkommen.