Schule macht Platz für neue Häuser

Der Haupt- und Finanzausschuss sprach sich jetzt für den Bebauungsplan Ansembourgallee aus. Das neue Gebäude für die Feuerwehr lässt auf sich warten.

Foto: Simone Bahrmann

Velbert. Mit einer Gegenstimme sprachen sich die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses für den Bebauungsplan Ansembourgallee aus. Auf der Fläche der ehemaligen katholischen Grundschule werden weitere Wohnbauflächen in hochwertiger Lage entwickelt werden. „Damit sollen die Nachfragewünsche der kaufkräftigeren Bevölkerung nach mittlerem und gehobenem Wohnungsbau und der Nachfrage nach Häusern für Familien erfüllt werden“, wie es in der Beschlussvorlage heißt.

Daneben beschäftigten sich die Kommunalpolitiker mit dem Vorhabenplan an städtischen Immobilien. Rainer Hübinger sprach über Verdruss bei den Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr Tönisheide, denen schon längst ein neues Feuerwehrgebäude an der Hochstraße versprochen wurde. „Geld scheint da zu sein, aber die Baufirmen haben wohl keine Kapazitäten“, mutmaßt der SPD-Politiker.

„Das ist alles nicht so einfach“, klagt Andreas Sauerwein, Leiter des städtischen Immobilienservice. „Das Gesamtbauvolumen ist deutlich angestiegen, wir überlegen, wie man Bauvorhaben beschleunigen. Bei Bauten, wo keine Fördermittel fließen, werden wir zunehmend dazu übergehen, Generalunternehmer zu beauftragen. Viele Handwerker geben schon gar keine Angebote mehr ab, bei Elektrikern ist das schon sehr kritisch. Generalunternehmer verfügen oft über ein Netzwerk von Firmen, so dass es schneller geht.“

Unbekannt war den Politikern, dass nach dem Umzug des Job-Centers in den Neubau an der Heiligenhauser Straße Ende des Jahres Ende eine umfassende Sanierung des Rathauses ansteht, damit drei Außenstellen der Verwaltung wegfallen. Die Sanierung des einstigen Amtsgerichtes wird auf voraussichtlich 6,81 Millionen Euro geschätzt, deutlich niedriger als ein Neubau, der in einer weiteren Planung geprüft werden soll, bevor der Rat im Rahmen des Haushaltes 2018 entscheidet.

„Da ploppt so was mit einer schnellen Umsetzung und fast sieben Millionen Euro auf, ein Schlag für alle, die auf Sanierungen in Schulen warten“, empörte sich Esther Kanschat. Die Frontfrau der Grünen wurde prompt von ihren Kollegen zurückgepfiffen: „Wir haben in Sachen Schulen unheimlich viel gemacht“, gab Manfred Bolz (CDU) zu bedenken.

„Fahren sie mal nach Duisburg, Oberhausen und einfach nur nach Wuppertal und finden Sie da eine Schule, die besser ist als bei uns“, forderte Friedrich-August Tonscheid. Unterstützung erhielt er von Bürgermeister Dirk Lukrafka: „Ich habe viele Schulen außerhalb gesehen, da müssen wir uns nicht verstecken, wir sind weitaus besser, als es der eine oder andere sagt.“

Die so angegangene Ratsfrau ruderte daraufhin zurück und stellte fest: „Keine Frage, wir haben viel Geld in die Hand genommen. Aber wenn es schon Investitionspläne gibt und das Rathaus mit Baubeginn in 2018 mit einer solchen Summe ansteht, dann hätte das schon mal früher auftauchen können“, beharrte Esther Kanschat. Die Grünen-Politikerin konnte es sich nicht verkneifen, auf Schulen zu verweisen, „wo was gemacht werden muss“.