Schweinelauf: Die Athleten setzen neue Bestmarken

Rund 700 Läufer und Walker gingen am Vatertag am Erbacher Berg an den Start. Im Laufe des Tages purzelten die Rekorde.

Foto: D. Janicki,

Wülfrath. Mit einem neuen Teilnehmerrekord und teilweise neuen Runden-Rekorden hat der zwölfte Schweinelauf seine Beliebtheit weit über die Wülfrather Stadtgrenzen hinaus erneut bewiesen. Knapp 700 Läufer und Walker kraxelten auf den Erbacher Berg. Keine übertriebene Formulierung — denn unisono sagten Geher und Jogger im Ziel: „Der letzte Anstieg hatte es in sich. Da musste ich noch mal alles geben.“

Bezogen auf die Strecke lag die Höhen-Differenz bei rund 200 Metern. Das fordert. Dennoch hatten sich bei bestem Wettkampfwetter so viele Teilnehmer gemeldet, dass dem Lions Club Mettmann Wülfrath am Ende die Medaillen ausgingen. Ersatzweise gab es Trostpreise, was der guten Stimmung keinen Abbruch tat — auch wenn einige Herren Lauf-Shirts in Schweinchen-Rosa bekamen.

Startnummer 112 — Petra Heuermann aus Mettmann — war die allerletzte Läuferin im Ziel. Für die Langdistanz von 12,4 Kilometern brauchte sie exakt eine Stunde und drei Minuten länger als der schnellste Läufer — Mark Jaskolka. „Ich habe mich dennoch gefühlt — wie die Queen, wie eine Königin“, sagte sie im Ziel. Als Schlusslicht hatte sie eine Eskorte von drei Radfahrern des Polizei-Sportvereins an ihrer Seite: „Die Jungs haben sich erstklassig um mich gekümmert und mir — zum Beispiel — ständig Wasser angeboten.“

Da sie derzeit aus persönlichen Gründen kaum zum Trainieren komme, sei die Zeit angemessen. „Mir ist wichtig, dass ich Punkte für den Neanderlandcup sammele, den ich gut finde. Der darf durch den Kreis nicht aus Kostengründen gestrichen werden.“ Lebensgefährte Detlef Willmer wartete brav im Ziel auf die Seinige. Derweil gab es von der Strecke die Nachrichten, dass zwei Teilnehmer Kreislaufprobleme bekommen hatten. Mitlaufende Ärzte leisteten sofort Erste Hilfe, bis der Rettungswagen eintraf.

Und auch Bürgermeisterin Claudia Panke wollte sich nicht damit begnügen, Schirmherrin der Veranstaltung zu sein. Zwei Mal gab sie den Startschuss, dann trat sie selbst über die Kurzdistanz von 5,3 Kilometern an. Nach 41 Minuten und 46 Sekunden schritt sie durch die Zeitmessung. Das entsprach dem 91. Platz in der Gesamtwertung und immerhin dem 13. Platz in ihrer Altersklasse.

Den Organisatoren und Sponsoren rund um Lions Club-Präsident Michael Liell war nach der letztjährigen Premiere am Erbacher Berg eine vorbildliche Veranstaltung gelungen. Dass am Vorabend des Starts knapp 3000 Sicherheitsnadeln für die Startnummer vermisst wurden — die Läden hatten längst geschlossen, sei unter dem Punkt Verschiedenes vermerkt. Die Zeitnehmer, ein Dienstleister aus Aachen, brachten schließlich die Nadeln mit.

Mehr als eine Schrecksekunde erlebten die Organisatoren am Morgen des Veranstaltungstages: Unbekannte Vandalen hatten mehr als drei Dutzend Hinweisschilder auf die unterschiedlichen Wettkampf-Routen zerstört. Auch das bekamen die Lions mit der ihnen eigenen Unaufgeregtheit hin.

Aus den elf Schweineläufen bis 2016 konnte das Lions Hilfswerk insgesamt 55 000 Euro verteilen. Der Erlös des diesjährigen Laufs geht zu gleichen Teilen an KIM — Kinder im Mittelpunkt (SKFM Mettmann) und die Caritas Mettmann für das Projekt „Gewalt in jeder Beziehung — Täterarbeit bedeutet Opferschutz“.