Sekundarschule: Nun sind die Eltern gefragt

Die Befragung zur Sekundarschule wird vom 8. bis 12. Juli durchgeführt.

Velbert. Ob das Konzept der Sekundarschule in Velbert weiter verfolgt wird, hängt von einer Elternbefragung ab, die Anfang Juli stattfindet. Der Schulausschuss hat den Fragebogen sowie den weiteren Zeitplan in seiner Sitzung am Donnerstag besprochen.

In dem Fragebogen sollen die Eltern von Schülern der aktuell zweiten und dritten Klassen angeben, ob sie ihr Kind an einer Sekundarschule anmelden würden, wenn es diese ab August 2014 in Velbert gäbe — und sollte keine Sekundarschule eingerichtet werden, welche klassische Schulform sie alternativ für ihr Kind wählen würden. „Dadurch können wir feststellen, ob in Velbert Bedarf an einer Sekundarschule besteht“, sagt Ausschussvorsitzender Ralf Wilke (SPD).

Die Befragung findet vom 8. bis 12. Juli postalisch statt. „Der Fragebogen geht samt Rückumschlag an die Eltern“, teilt Fachbereichsleiter Ulrich Stahl mit. „Die Befragung erfolgt anonym.“ Die Ergebnisse wird die Verwaltung erst nach den Sommerferien Ende September bekanntgeben. Das Verfahren wird nur dann fortgesetzt, wenn sich für die Einrichtung einer dreizügigen Sekundarschule mindestens 75 Eltern pro Jahrgang aussprechen. „Dreizügig“ bedeutet, dass die Schule drei Eingangsklassen mit jeweils etwa 25 Schülern bilden kann.

Die CDU-Fraktion sieht darin eine Chance, das Angebot der weiterführenden Schulen in Neviges zu retten: „Die nur noch einzügig geführte Hardenbergschule ist nicht mehr überlebensfähig“, betont Alexandra Gräber. In der Gesellschaft sei der Begriff Hauptschule negativ besetzt, so dass die gewünschten Anmeldezahlen ausbleiben. Auch die Heinrich-Kölver-Realschule werde „spätestens in fünf Jahren erhebliche Probleme haben, die geforderte Mindestschülerzahl zu erreichen“. Beide Formen könnten durch die Sekundarschule verbunden und aufgewertet werden.

Ganz anders sieht es der stellvertretende Vorsitzende des Vereins ProRealschule-Velbert/Tönisheide, Mike Trommler: „Es ist nicht vertretbar, Velberter Schüler als Versuchspersonen für einen schwachen Schulkompromiss zu verwenden, da die Sekundarschulen in NRW eine neue, nahezu nicht erprobte Schulform sind“, äußert Trommler. „Obwohl es sich um ein kooperatives Modell handeln soll, sehen wir in der Sekundarschule die Erhaltung einer Hauptschule, an die Realschüler angegliedert werden sollen. Das derzeit hohe Leistungsniveau wäre dann nicht mehr zu halten.“

Die Eltern erhalten in der nächsten Woche einen Flyer, in dem der weitere Zeitplan einsehbar ist. Dieser wird über die Grundschulen verteilt und lädt zu Infoveranstaltungen ein, die der Fachbereich Bildung für jeden Stadtteil anbietet: am 25. Juni in der Heinrich-Kölver-Schule, am 1. Juli im Gymnasium Langenberg, am 2. Juli in der Realschule Kastanienallee (jeweils 19 Uhr).