Wenn überhaupt ist eine Änderung erst beim nächsten Haushalt zu erwarten. Im Rahmen der Haushaltssanierung wurden vor drei Jahren die Servicebüros in Langenberg und Neviges mit den Stadtteilbüchereien zusammengelegt, um zwei Gebäude und Personal einzusparen. Damals war man davon ausgegangen, dass die Mitarbeiterinnen von Servicebüros und Bibliotheken multifunktional eine Vielzahl allgemeiner Aufgaben wahrnehmen können.

In der Praxis habe sich jedoch herausgestellt, dass sich die Kundengruppen nicht ergänzen — der erhoffte Synergieeffekt trat nicht ein, erläuterte die Verwaltung.

Um das Sparziel zu erreichen, wurden die Öffnungszeiten in den Außenstellen zum 1. Januar dieses Jahres erneut auf nun einen Tag reduziert, außerdem sogenannte Leistungen für Dritte — Verkauf und Ausgabe von Abfallsäcken sowie der Verkauf von Bioeimern, Grünschnitt- und Sperrmüllkarten für die TBV — in Neviges an das S.O.S-Team, in Langenberg an den Verein Bücherstadt abgetreten. Dass in Neviges und Langenberg jeweils ein Tag wegfalle, sei an keiner Stelle bei den letzten Haushaltsverhandlungen erwähnt worden, kritisierte SPD-Fraktionschef Rainer Hübinger, und man behalte sich vor, diesen Schritt im nächsten Etat zurückzunehmen. Weil die Einsparungen Bestandteil der aktuellen Haushaltssicherung sind, sahen aber weder die Sozialdemokraten noch Velbert anders eine Möglichkeit, die Kürzung der Öffnungszeiten sofort zurückzunehmen: „Wir werden dazu aber die nächste Gelegenheit, die sich bietet, nutzen“, unterstrich auch August-Friedrich Tonscheid.

Esther Kanschat erinnerte daran, dass der Bezirksausschuss der Verwaltung die Kürzung nicht durchgehen lassen wollte und bemerkte dazu, dass andere Kürzungen auch trotz Haushaltssicherung zurückgedreht wurden. „Wir sollten deshalb jetzt beschließen, dass das Servicebüro in Neviges wieder an zwei Tagen geöffnet wird“, beantragte die Chefin der Grünen-Fraktion, fand aber letztlich keine Mehrheit für ihren Antrag.