Sicherheitsvorkehrungen im Dom erhöht
Das Gotteshaus schließt nach dem Diebstahl des Gnadenbilds früher und wird laufend bewacht. Doch Vandalismus kommt immer wieder vor.
Neviges. Das Gnadenbild ist wieder da, aber richtige Ruhe ist bei den Franziskanern nicht eingekehrt. Die Geistlichen, die in Neviges für den Mariendom zuständig sind, haben ihre Konsequenzen aus Diebstahl und Vandalismus gezogen und bewachen das Gotteshaus neuerdings zu jeder geöffneten Minute. „Viele Leute kommen zum Beten in den Dom, aber es gibt immer wieder einzelne, die etwas kaputt machen“, sagt Bruder Frank.
Deshalb schließen die Franziskaner mittlerweile bereits nach dem Abendgebet um 18.20 Uhr die Tore des berühmten Nevigeser Doms. Das führt mitunter zu überraschten Besuchern. „Wenn wir die Leute dann abends aus der Kirche bitten, gibt es schon manchmal welche, die erstaunt darüber sind“, berichtet Bruder Frank. Doch die Franziskanermönche sehen keinen anderen Ausweg.
Als im Februar das Gnadenbild von einem Unbekannten aus der Mariensäule gestohlen und einen Tag später anonym zurückgegeben wurde, war das nur der Höhepunkt auf einer längeren Liste von Zwischenfällen. Bruder Frank erzählt: „Kurz vor Weihnachten sind im Pilgerheim Scheiben eingeworfen und die Wände beschmiert worden.“ Zudem habe jemand in der Pilgertoilette ein Feuer gelegt.
Ebenfalls im vergangenen Jahr ist der Briefkasten aufgebrochen worden. Dort werfen Gläubige ihre Gebetsanliegen für Kranke und Verstorbene ein — meistens in Verbindung mit einem kleinen Geldbetrag. Offenbar hat das gereicht, um Langfinger anzulocken. „Jetzt haben wir einen neuen Briefkasten, der deutlich sicherer konstruiert ist.“
Dass Dieben nichts heilig ist, zeigte sich bereits vor ein paar Jahren, als in der Pfarrkirche der Opferstock aufgebrochen wurde und die Kriminellen mit den gespendeten Geldern verschwanden. Auch in Tönisheide hat das Vertrauen in die unbeobachtete Kirche gelitten. „Noch vor meiner Zeit, also vor 2010, hat wohl ein Kind Feuer gelegt“, berichtet der Franziskaner. Die St.-Antonius-Kirche ist in der Folge bis heute abseits der Gottesdienste immer abgeschlossen.
Auch wenn diese Vorfälle lange in der Vergangenheit liegen, Bruder Frank weiß, dass sie langfristig geschadet haben: „Die Folgen sind bis heute für alle spürbar.“