Wülfrath So reagieren die Schulen auf die Maskenlockerung

Wülfrath · Das Land Nordrhein-Westfalen hat die Maskenpflicht an Schulen ab dem 2. November dieses Jahres aufgehoben.

Keine Masken mehr am Sitzplatz, das gibt das Land NRW jetzt vor

Foto: dpa/Matthias Balk

Ab dem 2. November soll an den Schulen in Nordrhein-Westfalen eine deutliche Lockerung der Maskenpflicht eingeführt werden. An den Plätzen können Schüler ihre Masken demnach abnehmen. Der Plan ist jedoch umstritten. Joachim Busch, Schulleiter des Wülfrather Gymnasiums, hätte sich die Beibehaltung der Maskenpflicht gewünscht. „Der Plan der Lockerung ist schließlich recht komplex. Schüler dürfen lediglich am Platz ihre Maske abnehmen. Bei den Wegeverbindungen oder wenn Gruppenarbeiten stattfinden, muss die Maske bleiben. Es handelt sich also um keinen Freedom-Day, den wir am Dienstag begehen“, erklärt der Schulleiter, der sich sicher ist, dass nicht alle Gymnasiasten am Dienstag die Maske an den Nagel hängen werden. „Unsere Schüler sind unglaublich diszipliniert und ich bin mir sicher, dass viele Schüler aus Vorsicht weiterhin die Maske auch am Platz tragen werden. Die Inzidenz bei Schülern zwischen dem 13. und 17. Lebensjahr liegt irgendwo bei 400“, führt er weiter aus.

48 Prozent der Wülfrather Gymnasiasten sind derzeit durchgeimpft. Da sich der Wert auch auf die fünften und sechsten Klassen bezieht, die noch gar kein Impfangebot erhalten haben, liegt der tatsächliche Wert bei den Schülern ab Klasse sieben deutlich höher. „Da sind wir sicher bei 70 Prozent“, so Busch.

„Für die Schüler ist es eine enorme Erleichterung“

Gundula Rohr, Abteilungsleiterin der Unterstufe an der Schule Am Berg steht dem Thema auch zwiegespalten gegenüber. „Für die Schüler ist es eine enorme Erleichterung. Wir sind eine Ganztagesschule und die Schüler haben bis 15.30 Uhr Unterricht. Das ist schon ein langer Tag. Sorge vor Infektionen haben wir aber trotzdem, bisher gab es an unserer Schule noch keine nachweisbaren Infektionsübertragungen. Das führen wir natürlich auch auf die Maske zurück“, ist sich Gundula Rohr sicher. Auch die Elternschaft treibt die Rückkehr zum Schulalltag ohne Maske um. Die Sorge vor einer Ansteckung, gerade in Bezug auf die steigenden Inzidenzzahlen, wiegt schwer. „Wir haben einige Schüler die schon gesagt haben, dass sie die Maske weitertragen“, berichtet die Abteilungsleiterin, die rund die Hälfte ihrer Schüler geimpft weiß.

Robert Freitag, Leiter der Freien Aktiven Schule Wülfrath, freut sich über die anstehenden Lockerungen. „Na endlich, das wurde langsam auch Zeit und ist gerade für die jüngeren Schüler ein wichtiger Schritt“, versichert er und ergänzt, dass es besonders schwer ist, mit Maske beispielsweise neue Sprachen zu erlernen. Zu einem Rückgang mit Maske möchte Freitag auf keinen Fall. „Die Schüler sind nicht die gefährdete Gruppe, sondern die Erwachsenen. Und die sind bei uns fast alle durchgeimpft.“ Dass es zu Verwirrungen bei der Maskenpflicht kommen kann, wenn Gruppenarbeiten trotzdem mit Maske durchgeführt werden müssen, sieht der Schulleiter nicht. „Das bekommen unsere Schüler sicher hin.“