Spannende Termine für starke Frauen

Das Frauennetzwerk Wülfrath stellte sein Halbjahresprogramm vor. Es bietet Aktionen und Vorstellungen in der Frauenfilmreihe.

Foto: Carolin Scholz

Wülfrath. Bis Juli plant das Wülfrather Frauennetzwerk wieder viele verschiedene Veranstaltungen - nicht nur für Frauen. Ein paar davon finden schon seit Jahren immer wieder statt, andere sind neu dazu gekommen. Die Gleichstellungsbeauftragte Gudula Kohn hat das Programm nun vorgestellt. Besonders freut sich Gudula Kohn, eine neue Gruppe ins Leben rufen zu können. Ab Februar soll es wieder eine Gruppe für Alleinerziehende geben. „Früher hat es schon einmal so eine selbstorganisierte Gruppe gegeben. Die ist dann aber wohl eingeschlafen.“

Julia Stoverock, eine junge Mutter hatte nun die Idee, so eine Gruppe wieder ins Leben zu rufen. In Zusammenarbeit mit dem Verein alleinerziehender Mütter und Väter (Vamv), der Info-Material für die Organisation so einer Gruppe zur Verfügung stellt, soll es nun wieder einen Treff geben. Willkommen sind alle Alleinerziehenden — also sowohl Frauen als auch Männer — und auch deren Kinder. Die Treffen sollen jeden ersten Dienstag im Monat von 16 bis 18 Uhr in der Offenen Ganztagsbetreuung der Grundschule Ellenbeek in der Tiegenhöfer Straße 16 stattfinden. Für Getränke und Kekse fällt pro Familie ein kleiner Beitrag von 1,50 Euro an.

„Ich hoffe sehr, dass da wieder eine regelmäßige Gruppe zusammenkommt“, sagt Gudula Kohn. Immerhin könne so eine Gruppe große Synergieeffekte haben. Außerdem wisse sie aus eigener Erfahrung, dass das Leben als Alleinerziehender Elternteil sehr anstrengend sein kann. „Jemanden zu haben, der das versteht, ist viel wert“, sagt sie.

Eine weitere Veranstaltung, die Gudula Kohn mit viel Freude ankündigt, ist das Gespräch mit der Bürgermeisterin. Am 2. Mai um 18 Uhr erzählt Claudia Panke in der Wülfrather Medienwelt von eigenen Erfahrungen als Frau im Berufsleben, als Führungskraft und allgemein im Spannungsfeld Wirtschaft, Unternehmen, Politik und Öffentlichkeit. Der Eintritt dazu ist frei.

Da in diesem Jahr im November das Frauenwahlrecht in Deutschland 100. Jubiläum feiert, wird auch dieses Thema aufgegriffen. In der Frauenfilmreihe wird dazu am 14. März der Film „Die göttliche Ordnung“ gezeigt. Er handelt von einem kleinen Dorf in der Schweiz Anfang der 70er Jahre, das vom gesellschaftlichen Wandel aufgerüttelt wird. „Das wird köstlich“, sagt Gudula Kohn, die schon einmal in den Film reingeschaut hat.

Gudula Kohn, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Wülfrath, über das Frauennetzwerk

Der Film wird 14. März um 20 Uhr im Weltspiegel-Kino in Mettmann gezeigt. Der Eintritt kostet 10 Euro, ein Glas Wasser oder Sekt sind inbegriffen. Die Frauenfilmreihe ist eines der Erfolgsprojekte des Frauennetzwerks. Angefangen mit sieben Frauen seien die Kinos mittlerweile immer voll besetzt. Und nicht nur Frauen sind dabei willkommen — das ist Gudula Kohn wichtig. Weitere Kino-Termine sind am 9. Mai zum Film „Dalida“ über das Leben einer der größten französischen Sängerinnen der vergangenen 50 Jahre und am 11. Juli der Film „Das Schmuckstück“, in dem eine französische Fabrikantengattin plötzlich die Geschäfte ihres Mannes übernehmen muss.

Auch eine Veranstaltung, die jedes Jahr stattfindet, ist die Aktion zum „Equal Pay Day“, an dem die gleiche Bezahlung von Männern und Frauen im Mittelpunkt steht. Mit Beate Kneer hat Gudula Kohn dabei eine echte Expertin im Boot — denn sie ist eine von gerade einmal 14 Frauen in ganz Deutschland, die zur „Equal Pay Day“-Beraterin ausgebildet wurden. Auch in diesem Jahr soll es wieder eine kreative Aktion in der Kalkstadt geben.

In den vergangenen Jahren sind die Frauen schon einmal mit Körben voll Äpfel und Eiern durch die Stadt gezogen, um zu zeigen: Wir arbeiten zum Teil immer noch „für’n Appel und ‘n Ei“. Wie sie den Tag in diesem Jahr gestalten wollen, wissen sie noch nicht so genau. Der Termin steht aber schon fest: Am 16. März geht es um 15 Uhr los, Treffpunkt ist der Busbahnhof Innenstadt Wülfrath.

Welche Aktionen das Netzwerk plant und welche nicht, hängt immer von einer guten Reflexion der Gruppe ab. „Wir stoßen Dinge an, haben viele Ideen — manche sind der Knaller, andere beendet man nach einem Jahr wieder“, sagt Gudula Kohn. Doch auch wenn es in Sachen Gleichstellung noch viel zu tun gibt, man merkt ihr an: Sie macht ihre Arbeit mit viel Herzblut und findet sie auch jetzt nach knapp vier Jahren noch immer wahnsinnig spannend.