Stadt hält am Abbruch der Stadthalle Neviges fest

Nachdem sich kein Käufer gefunden hat, hofft die Politik nun auf die Zustimmung der Denkmalschützer.

Foto: Simone Bahrmann

Neviges. Nach zwei Jahren Stillstand will die Politik nun nicht mehr länger warten: Möglichst schnell soll die leer stehende Stadthalle in Neviges einem Parkplatz weichen. Nur noch das Veto des Amtes für Denkmalpflege im Rheinland kann jetzt noch den Abriss des Gebäudes verhindern.

Die Reihen der Stadthallen-Fans haben sich in den vergangenen Monaten deutlich gelichtet: Selbst im Bezirksausschuss Neviges votierten jüngst nur noch die Linken für den Erhalt der 1928 gebauten Veranstaltungsstätte. Hauptgrund sind die geschätzten Sanierungskosten in Höhe von zwei Millionen Euro.

Nachdem die Denkmalschützer des Landschaftsverbandes Rheinland dem ersten Abrissantrag aus Sicht der Stadtverwaltung „völlig überraschend“ widersprochen hatten, hofft die Verwaltung nun auf stillschweigende Zustimmung.

Man rechne nicht damit, dass die Behörde erneut Widerspruch einlegt, verkündete die Verwaltung im Bezirksausschuss. Schließlich habe sich die Stadt noch einmal monatelang darum bemüht, einen Käufer für das Gebäude zu finden — vergeblich allerdings. „Letztlich“ so Fachbereichsleiter Andreas Sauerwein, „wurde von keinem Interessenten ein Angebot vorgelegt.“

Nach Vorlage eines neuerlichen Abrissantrages haben die obersten Denkmalschützer genau drei Monate Zeit, die Pläne der Stadt zu stoppen. Sollte die Behörde erneut Widerspruch einlegen, müsste NRW-Bauminister Michael Groschek die entgültige Entscheidung treffen.

Wie die Entscheidung ausgehen wird, scheint derzeit völlig unklar. In der Vergangenheit hatte die zuständige Oberbaurätin Dr. Elke Janßen-Schnabel jedenfalls keinen Zweifel daran gelassen, dass die Stadthalle aus Sicht des Denkmalschutzes erhaltenswert ist.

Dass sich die Behörde Neviges besonders verbunden fühlt, zeigt schon der Blick auf die Internetseite der Denkmalschützer. Dort ist der Wallfahrtsdom zu sehen.