Stadtwerke setzen auf E-Mobil
Gestern wurde ein von der Post und der Technischen Uni Aachen konzipierter Streetscooter vorgestellt. Die Stadtwerke haben das Fahrzeug für zwei Jahre geleast.
Wülfrath. „Wenn das klappt, machen wir sukzessive weiter.“ Arne Dorando, Geschäftsführer der Stadtwerke, stellte gestern seine jüngste Errungenschaft vor, einen voll-elektrischen Streetscooter, der von der Post in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Aachen konzipiert wurde. Das Fahrzeug im Wert von rund 33 000 Euro wurde von den Stadtwerken für die Dauer von zwei Jahren geleast und soll nun gründlich getestet werden. Auf Sicht möchte Arne Dorando die komplette Fahrzeugflotte der Stadtwerke auf E-Technik umstellen.
Das Elektroauto vom Modell „Work“ hat eine größere Ladefläche und kann somit gut als Montage-Fahrzeug eingesetzt werden. Die Ladedauer beträgt sieben Stunden, die Reichweite endet nach 80 Kilometern. „Das reicht für den Alltagsbetrieb in Wülfrath immer aus“, versichert Andreas Päseler, Technischer Leiter der Stadtwerke.
Dass der Streetscooter nicht gerade üppig ausgestattet ist, stört Arne Dorando nicht. „Der Wagen ist Basis ohne Ende“, räumt der Geschäftsführer ein. Aber über zwei wichtige Extras verfügt er doch. Zum einen gibt es eine Rückfahrkamera, die die Sicherheit beim Rangieren deutlich erhöht, zum anderen gibt es für den Fahrer eine Sitzheizung, damit der nächste Winter kommen kann. Ein möglicher Beifahrer müsste allerdings frieren, die Heizung ist nur dem Fahrer vorbehalten. Die Karosserie wiederum besteht aus Kunststoff. Somit können bei Beschädigungen einzelne Karosserieteile ohne großen Aufwand ausgetauscht werden. „Die hängen an zwei Schrauben“, erklärt Arne Dorando.
Die Stadtwerke fungieren in den kommenden beiden Jahren auch als Tester für die Post. „Die Erfahrungsberichte teilen wir der Deutschen Post mit und helfen so, den Elektrotransporter noch besser zu machen“, sagt Andreas Päseler.
Damit hat die im November eröffnete E-Ladesäule der Stadtwerke einen neuen Dauerabnehmer. Die Stadtwerke wollen die E-Mobilität in Wülfrath und Umgebung vorantreiben und haben dabei auch Gewerbetreibende und Privatleute im Sinn, wenn es um die Verbreitung von Ladesäulen geht. „Eine Wallbox in der eigenen Garage oder vor dem Haus ist eine gute Lösung“, sagt Andreas Päseler. „Vor allem in der Garage“, ergänzt Arne Dorando. Bei Schnee oder Regen ein solches Aufladegerät kostet nach Angaben des Technischen Leiters rund 600 Euro. Die Installation kostet je nach Bedarf und Wunsch ab rund 800 Euro, wenn eine vorhandene Stromleitung genutzt werden kann. E-Ladesäulen kosten leicht das Zehnfache, haben allerdings auch eine höhere Kilowattleistung als eine Wallbox. Zudem können zwei Fahrzeuge angeschlossen werden.