Steinbruch als Kulisse für Open-air-Gottesdienst
Die Gläubigen versammelten sich auf einer Wiese.
Wülfrath. Stürzen, fallen, in Lebenskrisen den Boden unter den Füßen verlieren: All das kann einem am Steinbruchrand in den Sinn kommen. Und dann stellt sich gleich auch schon die Frage, woher Halt kommen kann, wenn alles um einen herum ins Wanken gerät. „Natürlich hatten wir auch diesen Gedanken, als es darum ging, einen Gottesdienst im Steinbruch zu veranstalten“, sagt Superintendent Jürgen Buchholz. Allerdings sei die Wahl auf den Ort auch deshalb gefallen, weil er von der Gemeinde Schöller im Rahmen des Lutherjahres als einer von 95 besonderen Gottesdienst-Orten in NRW vorgeschlagen worden war — der Steinbruch als originelles Ambiente.
„Dazu gab’s in Sachen Wetter auch noch eine perfekte Verbindung nach ganz oben“, sagte Martin Bäßler vom Presbyterium der Kirchengemeinde Schöller. Die Gemeinde ist selbst in unruhiges Fahrwasser geraten. In zwei Wochen wird sie ohne Pfarrerin sein und dazu steht auch noch die Auflösung als eigenständige Gemeinde im Raum. Es gibt bereits Gespräche mit der Nachbargemeinde in Gruiten. Bis Jahresende sind die Gottesdienste in der Kirche in Schöller gesichert. Was dann passiert, weiß noch niemand. „Wir wollen Kirche und Gottesdienste unbedingt erhalten“, sagt Superintendent Buchholz.
Am Sonntag wurde es noch hektisch: Stromausfall — und das kurz bevor die fünf Pfarrer des Kirchenkreises Niederberg den Gottesdienst mit mehreren hundert Gläubigen feiern wollten. Die waren zuvor inmitten tausender Besucher der „Steinbruchtage“ durchs Werksgelände auf eine Wiese am Steinbruchrand gepilgert.
Bei herrlichem Wetter wurden die Organisatoren der „Steinbruchtage“ am Sonntag regelrecht überrannt: Nachmittags ging auf den Nebenstraßen rings um das Firmengelände der Kalkwerke Oetelshofen nichts mehr. Die Straßen waren zugeparkt und mussten gesperrt werden. magu