Studentinnen kochen gesund und lecker im Familienzentrum
Drei junge Frauen vom Berufskolleg sind einmal pro Woche zu Gast.
Neviges. Heute gibt es Gemüsepfanne, dazu Reis und Nudeln. Yunus, Anis und die anderen Kinder sind schon fleißig am Schnibbeln. Paprika, Bohnen, Zucchini — alles, was gesund ist. Die beiden Zehnjährigen sind geübt im Kochen. Und freuen sich bereits auf das frische Essen.
Seit Anfang des Jahres treffen sich im Familienzentrum Siepen zehn Kinder mit drei Studentinnen des Berufskollegs Bleibergquelle zum Kochen. Sie studieren dort Soziale Arbeit in Kombination mit einer Erziehrinnen-Ausbildung. Eine von ihnen ist Laura Matern. „Wir wollten den Kindern zeigen, dass es ganz einfach sein kann, gesund und frisch zu kochen“, sagt sie.
Anis, Teilnehmer am Kochangebot des Familienzentrums Siepen
Meistens gebe es vegetarisches Essen, immer mit viel Gemüse. Gerade was Zucker und Fertigprodukte angeht, wollten die Studentinnen zeigen: Es geht auch ohne — oder beim Zucker zumindest mit weniger.
Die Kochnachmittage sind eine Kooperation der Bergischen Diakonie mit dem Familienzentrum und den drei Studentinnen. Finanziert wird das Projekt durch Spenden von lokalen Händlern und Privatpersonen. Viele Kinder, so vermutet Matern, essen zuhause nicht so viel Gesundes. Oft machten Eltern Fertigprodukte — aus Zeitgründen.
Anis zum Beispiel versorgt sich oft selbst. Seine Eltern sind berufstätig und er oft nach der Schule allein zuhause. Da macht er sich dann Pizza oder Buttergemüse. „Was wir hier machen, ist schon frischer und gesünder als das, was ich oft zuhause esse“, sagt Anis.
Jette steht gerade am großen Kochtopf und rührt um. Zum Nachtisch gibt es Milchreis. Darum kümmert sie sich. Auch zuhause kocht sie oft selbst, sagt die Zehnjährige. „Mehr als meine Mama“, sagt sie kichernd. Burger, Kartoffeln, am Wochenende immer Spaghetti. Ihr macht es Spaß, hier mit den anderen Kindern zu kochen.
So geht es auch Yunus. Sein Lieblingsgericht ist Lasagne. Aber auch Gemüse mag er gerne. Manchmal hilft er zuhause auch seiner Mutter beim Kochen - Erfahrung mit dem Messer hat also auch er. Aber hier trifft er auch seine Freunde und kann so einen gemeinsamen Nachmittag verbringen.
Laura Matern, Studentin am Berufskolleg Bleibergquelle
Die meisten der Kinder, sagt Matern, kommen direkt nach der Ogata zum Kochen. Sie und ihre Kommilitoninnen hatten sich an die Schulen in der Umgebung gewandt, die haben bei Kindern und Eltern gefragt, wer Interesse hat. Zehn Kinder meldeten sich an. Das Kochen findet bis 21. März — also noch zweimal mittwochs — statt.