WGN hat viele Ideen für den Wochenmarkt
Die Nevigeser Werbegemeinschaft plant eine Neuausrichtung mit verbessertem Angebot und verschiedenen Sonderveranstaltungen.
Neviges. Beim dritten Versuch hat es endlich geklappt: Die Werbegemeinschaft Neviges (WGN) wird in den nächsten zwei Jahren den Wochenmarkt im Ort betreiben (die Westdeutsche Zeitung berichtete). Der stellvertretende Vorsitzende Horst Wulfhorst gibt sich aufgrund der gesammelten Erfahrungen vorsichtig optimistisch: „Die Wahrscheinlichkeit ist nicht klein, dass jemand die Vergabe beim Oberverwaltungsgericht prüfen lässt. Allerdings gehe ich davon aus, dass es die Stadt rechtssicher gemacht hat.“ Mit der Marktgilde, die bisher den Markt auf der Elberfelder Straße organisierte, waren viele in Neviges unzufrieden, angefangen von den Kunden über die Politik bis zum Handel.
Helmut Wulfhorst, stellvertretender WGN-Vorsitzender
Schon im Vorfeld der Vergabeentscheidung hatte die WGN mit den Vorbereitungen begonnen. „Ende April starten wir richtig durch, im Juni werden wir kräftig aufgerüstet haben“, kündigt Helmut Wulfhorst an, der über zahlreiche Stammdaten von möglichen Beschickern verfügt. Er will den Markt deutlich attraktiver machen. „Wir werden Kontakt zu den Bio-Höfen im Windrather Tal knüpfen, es wäre schön, sie zu integrieren.“
Daneben möchte er zwei Stände mit Drogerieartikeln gewinnen und die Imbissvariante verstärken, zum Beispiel mit einem Grillstand mit halben Hähnchen. „Um den Direktverzehr auch bei Regen zu ermöglichen, könnten wir Pavillons aufstellen. Ob das ankommt muss ein Probelauf zeigen.“ Neben Waren, die sonst nicht in den Läden vorhanden sind, könnte sich der neue Marktbetreiber einen Elektronikbereich vorstellen, um junge Leute anzulocken.
Dazu sind jetzt schon Sonderveranstaltungen geplant, wie das Verteilen von Gutscheinen oder ein „Schottentag“: Zu Dudelsackmusik bietet jeder Stand einen „Geizartikel“ an. „Wir wollen dauerhaft Menschen aus Haan, Wülfrath, Dönberg und Wuppertal anlocken. Die Leute sollen sich sagen: ,Donnerstags brauchst Du Dir vormittags nichts anderes vornehmen als dem Markt in Neviges.’ Wenn uns das gelingt, tut das der Innenstadt und dem Markt gut . Wenn die Marktgilde so weiter macht, ist der Markt in drei Jahren tot, dabei ist der so wichtig für Neviges, hier lebt der ganze Handel davon“, so Wulfhorst.
Einige Markthändler wollten sich gestern nicht über den bevorstehenden Betreiberwechsel äußern. Textilhändlerin Kadriye Gölemen ist das Thema egal, dagegen erwartet Ahmet Moabit mehr Kunden. „Jetzt sind es zu wenig“, sagte er. Deshalb kommt der Anbieter von Trockenfrüchten aller Art nur noch alle zwei Wochen von Osnabrück nach Neviges. „Seitdem läuft es besser“, stellte er fest. Obst- und Gemüsehändlerin Eva Kühn möchte mehr Vielfalt sehen und erklärte: „Neben Käse und Geflügel fehlen noch ein paar Sachen, die auf einen Wochenmarkt gehören. Der Vorgänger hat sich nicht viel darum gekümmert, den Markt zu beleben. Außer einer Tombola ist nicht viel gelaufen.“
Die Kundin Rosemarie Piontzik hat ebenfalls eine gewisse Erwartungshaltung gegenüber den neuen Betreibern. „Wir sind sehr froh, dass wir den Markt in Neviges haben, hier ist doch sonst nichts los. Gehen Sie mal an anderen Tagen hier durch“, sagte sie.