Tipps gegen Sodbrennen und Kater

Arzt Alexis Müller-Marbach vom Klinikum Niederberg weiß, wie man unangenehme Folgen von Alkoholkonsum oder ungesundem Essen vermeiden oder bekämpfen kann.

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Niederberg. In München und in vielen anderen deutschen Städten wird derzeit viel geschunkelt, getrunken und geschlemmt. Doch nicht für jeden bleiben das deftige Essen und die vielen Maßkrüge ohne Folgen: Unangenehmer Druck im Magen, ein Brennen hinter dem Brustbein, ständiges Aufstoßen und/oder ein ordentlicher Kater können die Folge sein. Dr. Alexis Müller-Marbach, Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie am Klinikum Niederberg, gibt Tipps, wie die Niederberger ohne Nachwehen feiern können.

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Nicht nur beim Oktoberfest: Viele Menschen leiden unter chronischem Sodbrennen, einem unangenehmem Reiz in der Speiseröhre. Schuld sind oftmals die Lebensumstände: Schnelles und ungesundes Essen, Übergewicht und zu wenig Bewegung begünstigen Verstimmungen des Magen-Darm-Traktes. Alkohol und fettige Speisen reizen die Schleimhaut zusätzlich und regen die Säureproduktion im Magen an. Fließt diese — vielleicht sogar mit Speiseresten — zurück in die Speiseröhre, verursacht das ein unangenehmes Brennen.

Dr. Alexis Müller-Marbach, Chefarzt Gastroenterologie am Klinikum Niederberg

Halten die Beschwerden dauerhaft an, kann eine schmerzhafte sogenannte Refluxerkrankung entstehen. „Dabei schädigt der gesteigerte Rückfluss mit seiner ätzenden Flüssigkeit die Röhre, denn die Schleimhaut besitzt dagegen keinen ausreichenden Schutz“, sagt Dr. Alexis Müller-Marbach. Langjähriger Reflux kann bleibende Veränderungen der Speiseröhre, die sogenannte Barrett-Schleimhaut, verursachen und im schlimmsten Fall sogar zur Entstehung von Tumoren führen.

Um das lästige Sodbrennen gar nicht erst aufkommen zu lassen, gilt: Bewusst und langsam essen, auch in geselliger Runde im Festzelt. „Außerdem sollte man ein bis zwei Stunden vor dem Zubettgehen keine Mahlzeit mehr zu sich nehmen“, so der Experte. Kaugummi kauen regt den Speichelfluss an und „spült“ die Säure nach unten, Milchprodukte können den Magen beruhigen und die Säureproduktion hemmen. Wer im Bierzelt aber kein Glas Milch bestellen will, dem hilft stilles Wasser. „Zwischen den Maßkrügen können ein paar Gläser Wasser helfen, damit die Säurekonzentration im Magen nicht zu hoch wird.“

Mit dem Alkoholkonsum nicht zu übertreiben, ist sicherlich auch der erste und nachvollziehbarste Tipp gegen Katerstimmung am nächsten Morgen. Wer dennoch das ein oder andere Maß über den Durst trinkt, bei dem können sich tags drauf Kopfschmerzen, Schwindel, Müdigkeit, Herzrasen und Übelkeit bemerkbar machen. „Das liegt in erster Linie daran, dass im Körper das Gleichgewicht zwischen Mineralstoffen wie Natrium, Kalium, Magnesium und Kalzium sowie Wasser völlig durcheinandergeraten ist“, erklärt der Mediziner.

Um das wiederherzustellen, sind leicht bekömmliche Speisen mit vielen Mineralstoffen ideal. Außerdem helfen Mineralwasser und Saftschorlen, das Flüssigkeitsdefizit zu beheben. Bei einem flauen Magen kann eine Gemüsebrühe helfen, den Elektrolythaushalt wieder aufzufüllen. „Ein Spaziergang an der frischen Luft ist zudem gut für den geschwächten Kreislauf“, sagt Müller-Marbach. Red