Unfall in Waschstraße: Frau vom eigenen Auto schwer verletzt
Unglück am Mittwoch an der Straße Zur Fliethe: Autofahrerin wurde offenbar von ihrem Wagen überrollt.
Wülfrath. An der Waschstraße im Gewerbegebiet Zur Fliethe ist Mittwoch am frühen Nachmittag eine Frau schwer verletzt worden. Offenbar wurde sie von ihrem eigenen Wagen erfasst, als sie versuchte, am Ende der Waschstraße in das rollende Auto einzusteigen. Genaue Erkenntnisse über den Unfallhergang gab es zunächst nicht. „Noch bedürfen die Gesamtumstände, die zu den schweren Verletzungen einer älteren Pkw-Fahrerin in einer Autowaschhalle führten, einer intensiven Prüfung“, hieß es dementsprechend vorsichtig in einer Mitteilung der Polizei.
Es war ein schöner Tag, den Wagen mal wieder zu waschen. Das haben sich an diesem sonnigen Mittwoch einige gedacht. Nur drei Stunden nach dem schweren Unfall herrschte auf dem Firmengelände der Waschstraße zwischen dem Raiffeisenmarkt und Doppstadt „Business as usual“. Der junge Mann an der Einfahrt hatte gut zu tun: Programm auswählen, kassieren, mit einer Hochdrucksprühpistole eine erste Vorreinigung vornehmen.
Auch die Frau, die gegen 13.30 Uhr mit ihrem VW Passat zur Autowaschanlage auf der Straße Zur Fliethe gefahren kam, nutzte den Sonnenschein für einen Waschgang für den Pkw aus. Wie die Polizei erklärte und der 21-jährige Mitarbeiter der Anlage auf WZ-Nachfrage bestätigte, hatte sie nachfragt, ob es möglich sei, das Fahrzeug ohne Insassen durch die Anlage zu schicken. Normalfall ist, dass der Fahrer den ganzen Waschgang hindurch im Wagen am Steuer sitzenbleibt. „Ich habe ihr gesagt, dass es auf eigene Gefahr geschehen muss“, so der Mitarbeiter, der zu diesem Zeitpunkt alleine die Anlage bediente. Das habe sie zugesagt. Und so räumte er der Frau die Möglichkeit ein. Am Ende der Waschstraße solle sie den Wagen aber in Empfang nehmen.
Was dann genau geschehen ist, ließ sich Mittwoch noch nicht mit Exaktheit sagen. Zeugen gab es laut Polizei nicht. Die Frau soll um die Anlage herumgelaufen sein. „Aber nicht ganz schnell“, wie der 21-Jährige sagte. Tempo ist auch nicht nötig, denn der Wagen wird eher gemächlich durch die mehr als 30 Meter lange Waschstraße von einem Kettensystem gezogen. Vermutlich wollte die Frau am Ende in ihren Passat steigen, „als sich dieser noch in den Schienen der Waschstraße befand und automatisch vorwärts bewegt wurde“, berichtete die Polizei. Offenbar stürzte sie dabei, wurde von ihrem Fahrzeug erfasst und „zog sich schwere, wahrscheinlich lebensbedrohliche Verletzungen zu“.
Ein anderer Kunde machte den 21-jährigen Mann, der seinen Dienst an der Einfahrt versah, auf den Vorfall am anderen Ende der Einrichtung aufmerksam. „Ich bin dann schnell dahin und habe den Notarzt alarmiert“, sagte der sichtlich mitgenommene Mitarbeiter der WZ. Mehrmals betonte er, dass die Frau „auf eigene Gefahr“ ihren Wagen in Empfang nehmen wollte. Sie habe wohl Angst gehabt, im Auto die Waschstraße zu durchqueren.
Die Freiwillige Feuerwehr übernahm die Erstversorgung der Verletzten. „Der Wagen des Opfers ist beim Herausrollen schließlich von zwei unweit der Ausfahrt geparkten Fahrzeugen gestoppt worden“, sagte der stellvertretender Stadtbrandmeister Florian Gerstacker. Nur so sei verhindert worden, dass der Passat auf die befahrene Straße Zur Fliethe und die gegenüberliegende Böschung gerollt sei. Gerstacker bezeichnet den Versuch, einen in Bewegung befindlichen Wagen anhalten zu wollen als einen „lebensgefährlichen Reflex“.
Angesichts der erkennbaren schweren Verletzungen habe der Notarzt den Rettungshubschrauber gerufen. Dieser landete auf dem Real-Parkplatz. Die Frau wurde in die Duisburger Unfallklinik geflogen. Bis Redaktionsschluss Mittwoch Abend gab es keine neuen Erkenntnisse über ihren Zustand.