Unkraut: Hilfe vom Nachbarn
Krankheit und unbesetzte Stellen machen der Stadt bei der Grünpflege zu schaffen.
Wülfrath. Keine Entspannung auf dem Baubetriebshof. „Nicht nur die zurzeit unbesetzten Stellen, sondern auch Krankheit und Urlaub führen zu personellen Engpässen“, weiß Bürgermeisterin Claudia Panke. Im Gespräch mit der Westdeutschen Zeitung betont sie, „dass die Situation für die Mitarbeiter des Bauhofs wirklich schwer ist“. Sie hofft, in Teilbereichen Entwarnung geben zu können.
Anfang der Sommerferien war die Stadt in die Offensive gegangen und hatte Stellung bezogen. Wegen der dünnen Personaldecke könnten nur die Straßen- und Gehwegränder gemäht werden, wo das Mähen aus Verkehrssicherungsgründen Pflicht sei — wie zum Beispiel an Kreisverkehren, Verkehrsinseln, Ein- und Ausfahrten sowie Rändern von Straßen und Gehwegen. Die Folge: Überall im Stadtgebiet wuchert es. „Wülfrath verkrautet“, hatte DLW-Fraktionssprecher Frank Homberg im WZ-Sommergespräch festgestellt.
Panke skizziert zwei Gründe: So hat im Frühjahr der langjährige Leiter des Baubetriebshofes, Frank Küppersbusch, die Stadt verlassen und einen Job in der privaten Wirtschaft angenommen. Der plötzliche Tod eines Kollegen hatte die Situation zudem verschärft. Beide Stellen wurden nicht wiederbesetzt. „Wir haben zwar den Haushaltsplan 2012 genehmigt bekommen. Aber die Aufsichtsbehörde hat uns die Auflage erteilt, frei werdende Stellen zwölf Monate lang nicht zu besetzen“, sagt Panke. Man stehe aber mit dem Kreis Mettmann in Gesprächen, inwiefern aus gegebenem Anlass eine Ausnahme möglich sein könnte.
Außerdem strebt die Stadt Wülfrath eine Kooperation mit den Nachbarn aus Mettmann an. „Der stellvertretende Leiter des dortigen Baubetriebshofes soll kommissarisch die Leitung unseres Bauhofes übernehmen“, kündigt Panke an. Das sei aber nur eine Übergangslösung, „die uns aber die Zeit beschert, nach einem neuen Chef zu suchen“. Auch die Stelle der stellvertretenden Leitung soll geschaffen und ausgeschrieben werden — so die aktuelle Überlegung im Rathaus.
Panke hofft, alle Stellen bald besetzen zu dürfen. „Ich sehe sehr wohl die viele Arbeit, und auch die gute Arbeit, die auf dem Bauhof geleistet wird.“ Das müsse unterstützt werden. Im Moment sei in der Tat die Kapazitätsgrenze für die Kollegen erreicht.
Noch immer ist keine Entscheidung getroffen worden, wann der Kreis Mettmann sowie die Städte Mettmann und Wülfrath einen gemeinsamen Standort für einen Bauhof haben werden. Panke: „Das Ziel bleibt.“ Der Favorit für den möglichen Standort: ein Areal neben dem Friedhof Lindenheide in Mettmann.