Velbert: Gelber Sack - Alba übernimmt
Entsorgung: Mit Beginn des kommenden Jahres ist die Firma Alba für die Abfuhr des Verpackungsmülls zuständig.
Velbert. In der Vergangenheit bot bekanntlich die Verteilung der gelben Säcke vielen Velbertern permanent Anlaß für Ärger. Die Sammeltüten wurden rationiert und in der Folge die Zahl der Ausgabestellen auf fünf städtische Einrichtungen plus Schadstoffmobil und Bürgerverein Tönisheide beschränkt. Nach Ansicht vieler Bürger sank außerdem zunehmend die Qualität der Säcke - immer wieder stand die Stadt in der Kritik.
Der Ärger der Bürger sei völlig berechtigt, betonte jetzt Bürgermeister Stefan Freitag im Verwaltungsrat der Technischen Betriebe (TBV). Allerdings sei nicht die Stadt, die die Prügel beziehe, verantwortlich. Denn die Kommune fungiere in Sachen Verteilung lediglich als Dienstleister für den Entsorger. Nun steht mit Beginn des kommenden Jahres ein Wechsel zu einem neuen Entsorgungsunternehmen an, und damit werden sich wahrscheinlich auch die Modalitäten für die Verteilung der gelben Säcke ändern.
Turnusmäßig hat das Duale System Deutschland (DSD) die Wertstoffabfuhr in Velbert neu ausgeschrieben, und wie der Vorstand der Technischen Betriebe (TBV) jetzt mitteilte, wird die Firma Alba in den nächsten zwei Jahren die gelben Säcke in der Schloßstadt einsammeln - eines der größten Entsorgungs- und Recycling-Unternehmen in Deutschland.
Geplant ist bisher, dass jeder Haushalt zunächst zwei Rollen mit je 13 Säcken erhält, die zeitlich zusammen mit dem Abfallkalender verteilt werden sollen. In dem Kalender soll sich eine Nachforderungskarte für weitere Säcke befinden. Wie Alba die Verteilung künftig handhaben wird, ist allerdings noch offen, wie Abfallwirtschaftsplanerin Irmgard Olberding auf WZ-Nachfrage mitteilte. Der Kunde bezahlt beim Kauf die Entsorgung der Verpackung
"Wir werden sehen, ob es besser wird", hatte TBV-Chef Ralph Güther im Verwaltungsrat gesagt. Was denn passiere, wenn die Bürger keine Säcke mehr zu Hause haben, wollte Michael Schmidt (CDU) wissen - sei es, dass die Beschaffung zu umständlich oder das vorgesehene Kontingent aufgebraucht ist: "Landet dann alles im Restmüll?" so der Unionsvertreter, der für diesen Fall steigen die Abfallmengen und -gebühren befürchtet.
Wolfgang Beckröge wies darauf hin, dass der Kunde mit dem Kauf von Waren die Entsorgung der Verpackung bereits bezahlt hat. "Als die TBV noch die Wertstoffsammlung durchführte, hat es funktioniert", so der Vertreter der Grünen. An eine Rückkehr in diese Zeiten ist laut Güther aber nicht zu denken, da die TBV in diesem Markt bei der Preisgestaltung einfach nicht mithalten könne.
Für den Fall, dass es auch künftig Stress mit den gelben Säcken gibt, empfahl Bürgermeister Freitag, der das zur Zeit praktizierte Entsorgungssystem für unausgegoren hält, sich direkt an die Bundespolitiker zu wenden. Diese seien für das System verantwortlich und sollten daher auch den Ärger der Bürger spüren. Die weitere Entwicklung werde man jedenfalls aufmerksam verfolgen.