Velbert: Privater Partner baut der Stadt eine neue Hauptschule

Planung: Durch das Geschäft spart Velbert mehr als vier Millionen Euro.

Velbert. Eine Premiere für Velbert: Im Rathaus hat Bürgermeister Stefan Freitag am Dienstag seine Unterschrift unter die erste öffentlich-private Partnerschaft (PPP - Englisch: Public Private Partnership) der Stadt mit einem Bauunternehmen gesetzt.

Die MBN Bau AG aus Georgsmarienhütte hat sich vertraglich verpflichtet, für die Stadt auf dem Sportplatzgelände an der Pestalozzischule (Borussia-Sportplatz) eine neue Hauptschule zu errichten und den Betrieb und die Instandhaltung über 25 Jahre zu gewährleisten. Dafür zahlt die Stadt dem mittelständischen Unternehmen eine jährliche Pauschale, in der neben den Planungs- und Baukosten auch die Betriebs- und Finanzierungskosten berücksichtigt sind.

"Natürlich haben wir vorher erst mal genau gerechnet, ob sich das lohnt", erklärte Bürgermeister Freitag vor der Vertragsunterzeichnung. Es lohnt sich. Würde die Stadt die Schule selbst bauen, würden die Bau- und Betriebskosten über 25Jahren hochgerechnet um mehr als vier Millionen Euro höher liegen.

Das ist das Ergebnis einer Wirtschaftlichkeitsstudie, die von der Stadt in Auftrag gegeben wurde. Die Baukosten liegen bei zehn Millionen Euro. Aufgrund des hohen Haushaltsdefizits wäre es für die Stadt nahezu unmöglich, den Bau in Eigenregie zu leisten. Das Gebäude bleibt während der Vertragslaufzeit im Besitz der Stadt.

Weil die Hauptschule "Am Baum" so marode ist, dass Teile der Schule schon vor drei Jahren stillgelegt werden mussten und die Pestalozzischule Ende des Schuljahrs aufgegeben wird, hatte die Politik den Neubau einer Hauptschule für Velbert-Mitte beschlossen. Zudem werden künftig auch Schüler aus Heiligenhaus auf die Velberter Schule gehen, weil in der Nachbarstadt die Hauptschule wegen Schülermangels geschlossen wird.

Bürgermeister Freitag dankte Rektorin Renate Raab dafür, dass die Hauptschule "Am Baum" trotz aller Widrigkeiten "den Schulbetrieb ganz hervorragend aufrecht erhalten haben. Das war eine reife Leistung." Die Schüler sind noch auf drei Standorte verteilt.

Anfang September soll die Baustelle eingerichtet werden. Nach einer Bauzeit von 14 Monaten soll die Schule bezugsfertig sein. In dem viergeschossigen Baukörper mit einer Bruttogrundfläche von rund 7650 Quadratmetern sollen knapp 540 Schüler unterrichtet und betreut werden.

Durch die integrierte Mensa (rund 270 Essensausgaben) ist eine Ganztagsnutzung der Schule gewährleistet. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, den Ganztagsbetrieb getrennt von den restlichen Bereichen (Schule, Verwaltung) für externe Veranstaltungen zu nutzen.