Velbert Velbert trauert um Heinz Schemken

Velbert · Der Alt-Bürgermeister Velberts und langjährige CDU-Bundestagsabgeordnete Heinz Schemken ist am Samstag im Alter von 85 Jahren gestorben. Das gab als erstes der Rhythmus-Chor Velbert-Neviges bekannt, dessen Ehrenmitglied und Protektor, der am 11. März 1935 in Velbert geborene Freund des Chorgesangs war.

Die letzte Wanderung mit Heinz Schemken endete vor dem Langenhorster Gemeinschaftshaus, wo der Politiker zur Gitarre griff.

Foto: Ulrich Bangert

Schemken hat den Rhythmus-Chor 45 Jahre lang gefördert und auch als Gesangssolist die Konzerte bereichert. Zudem war er stolz auf die Gesangs- und Instrumental-Formation, die seinen Namen trägt, die „Schemmi-Singers“. „Er wird uns fehlen,“ so die Chor-Vorsitzende Brigitte Hagling.

Der gelernte Kunst- und Bauschlosser legte 1958 seine Meisterprüfung ab. 1963 wurde er Ausbilder in der gemeinnützigen Velberter Gemeinschaftslehrwerkstatt, von 1969 bis 2007 war er Geschäftsführer dieses Vereins. 1961 trat er in die CDU ein. Ehrenamtlicher Bürgermeister Velberts war Schemken von 1969 bis 1984 sowie zwischen 1989 und 1998. Er wurde als Kümmerer über die Parteigrenzen hinaus geschätzt. Schemken gehörte von 1983 bis 2002 ununterbrochen dem Deutschen Bundestag an. 1983, 1987, 1990 und 1994 gewann er das Direktmandat für den nördlichen Teil des Kreises Mettmann und zog 1998 über die CDU-Landesliste in den Bundestag ein. Von 1986 bis 2004 führte er als Vorsitzender das Kolpingwerk Deutschland, war ab 2004 dessen Ehrenvorsitzender. 2010 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Schemken war Witwer und hatte drei Kinder.

Jan Heinisch, Vorsitzender der CDU im Kreis Mettmann, zeigt sich betroffen: „Man findet in unserer Kreispartei nur äußerst wenige Menschen, die mit ihrem Handeln, aber auch mit ihrem Gesicht die CDU über Jahrzehnte so sehr nach innen und außen geprägt haben.“

Bürgermeister Dirk Lukrafka würdigt den Verstorbenen als einen Menschen, der ihm ein guter Freund war. „Er hatte immer ein gutes Gefühl für die Bedürfnisse und Belange der Menschen und der Stadt Velbert, für die sein Herz schlug und für die er sich ein Leben lang eingesetzt hat. Auch im hohen Alter blieb er ein moderner Mensch und war vertraut mit den aktuellen Themen der Politik und den Geschehnissen in der Welt. Sein Tod hinterlässt eine nicht zu füllende Lücke“, so Lukrafka. Das ganze Rathaus, Politiker aller Parteien sowie die Menschen in Velbert und weit darüber hinaus würden nun um Schemken trauern.