Velberts modernste Schule
Die rund 540 Schüler der Hauptschule Velbert-Mitte können nach den Ferien in den Neubau an der Grünstraße einziehen.
Velbert. Wo ist denn hier die Tafel? „Die gibt es nicht“, sagt Diplom-Ingenieur und Architekt Kolja Burggräf. „Es gibt stattdessen Whiteboards mit Beamern“, sagt Ulrich Stahl, Fachbereichsleiter für Bildung und Sport, und stellt fest: „Diese Schule ist weitestgehend tafelfrei.“
Am 7. September werden erstmals Schüler die neue Bildungseinrichtung an der Grünstraße besuchen. Dann nimmt die Hauptschule Velbert-Mitte dort mit insgesamt rund 540 Schülern ihren Betrieb auf. Die WZ hat sich jetzt schon einmal in „Velberts modernster Schule“ (O-Ton Ulrich Stahl) umgeschaut.
Schon der erste Eindruck ist imposant. Die Fassade mit ihren tiefroten Ziegeln und den farbigen Elementen im Bereich der Fenster in den beiden oberen Etagen bietet Blickfänge. „Im Inneren werden die Farben aufgenommen“, sagt Burggräf. Das Farbkonzept sei sehr ausführlich diskutiert worden, merkt er beim Rundgang an.
In der Eingangshalle ist es wuselig. Immer wieder gehen Handwerke die breite Treppe hinaus. „Bis zu 100 Leute sind in dieser Phase jeden Tag auf der Baustelle“, sagt Stahl.
Von der Eingangshalle, in der der Raum des Hausmeisters wie eine Raumschiff-Schaltzentrale thront, geht es in die multifunktionale Aula. Mehr als 500 Quadratmeter ist sie groß. Hell. Großzügig. Einladend. Auch essen soll dort Spaß machen, denn: „Hier ist auch die Mensa unterbracht“, sagt der Architekt und zeigt auf die Küchenräume, um im nächsten Moment auf den Bereich hinzuweisen, wo ein Bühnenvorhang integriert werden kann. „Eine Nutzung soll auch für externe Veranstaltungen möglich sein“, sagt Stahl.
Am 1. September 2010 wurde mit den Bauarbeiten begonnen. Nun sind sie nahezu abgeschlossen. Am weitesten sind die Tätigkeiten in der obersten Etage fortgeschritten. In einigen Klassenräumen stehen bereits Tische und Stühle.
Auch die Vorbereitungen für die interaktiven Whiteboards sind bereits vorhanden. „Diese digitalen Tafeln sind zwar in der Investition teurer, aber dennoch ist die Anschaffung kostenneutral“, versichert Kolja Burggräf. So müssten zum Beispiel in die Klassen keine Waschmöglichkeiten eingebaut werden. „Und sauberer bleibt es auch, was die Reinigungskosten senkt.“
Draußen stehen zwei Fensterputzer im Korb eines Krans. Während drinnen letzte Malerarbeiten vorgenommen werden, kratzen sie Transportverpackungsspuren von den Rahmen und wischen die Scheiben sauber. „Ein tolles Panorama“, sagt Stahl und lässt den Blick in die Ferne schweifen — ein Klassenzimmer mit Ausblick.
Inzwischen ist ein neuer Handwerker-Trupp auf dem Schulhof eingetroffen. Die Männer zeichnen auf dem Untergrund die Eckpunkte für einen Mofa-Parcours. Die Basketballkörbe hängen bereits. Auch erste Sitzgelegenheiten sind erkennbar: Wie bei leicht ansteigenden Tribünen gruppieren sie sich rund um einen Teil des Pausenhofs, der bereit ist für den Auftritt der Schüler — wie eine große Bühne.