Vorbereitung aufs Domjubiläum

Im Kulturausschuss wurden Pläne für eine Sonderausstellung sowie das Konzept für das Schloss- und Beschlägemuseum vorgestellt.

Foto: Andreas Reiter

Neviges. „Der Dom ist ein ganz besonderes Gebäude, nicht umsonst wurde der Architekt deswegen mit dem renommierten Pritzker-Preis ausgezeichnet. Wir wollen den Menschen einen Schlüssel an die Hand geben, damit sie einen Zugang zu dem Bauwerk finden“, sagte Wallfahrtsleiter Frank Krampf zu den Mitgliedern des Kulturausschusses, die wegen des Domjubiläums im Pilgersaal tagten, zur Begrüßung.

Der Mariendom wird nicht nur vor Ort gefeiert, sondern auch Gast im Deutschen Schloss- und Beschlägemuseum sein. „Kleiner Dom ganz groß“ heißt die kommende Sonderausstellung im Forum Niederberg. „Es geht um das Tastmodell, das wir unter drei Aspekten vorstellen werden“, kündigte Yvonne Gönster an. „Wir zeigen die ursprüngliche Form, also das Negativ. Wir beschäftigen uns mit Menschen mit Sehbehinderung und wie sie damit umgehen. Und es geht um das Thema Gießen, dazu haben wir unfassbar schöne Bilder“, kündigte Gönster an, die seit dem Januar fest als wissenschaftliche Mitarbeiterin in dem Museum tätig ist.

Die personelle Verstärkung freut Kustos Ulrich Morgenroth sehr, er kann sie bestens gebrauchen, denn er überraschte den Ausschuss mit einer neuen Nachricht: Die Kooperation mit der Agentur „Museumsreif“, die das Konzept für das neue Schloss- und Beschlägemuseum in der Villa Herminghaus entwickeln sollte, ist beendet. „Die Zusammenarbeit stellte sich als schwer heraus, nur auf großen Druck gelang es ihnen, ein erstes Konzept vorzulegen. Dazu legten sie sich in einem rüden Ton mit den Architekten an, man merkte, dass sie keine Leidenschaft für die Sache hatten. Jetzt sind wir wieder zurück auf Punkt 1 und treffen uns mit den Architekten.“

Kulturdezernent Gernö Böll bewertete die Entwicklung positiv: „Wir bekommen neuen Drive rein. Mein Gefühl sagt: Das wird besser, wir dürfen uns drauf freuen.“ Ähnlich sehen das die Politiker. Barbara Wendt geht davon aus, dass das Museumsteam das schaffen wird. Nur fragt sie sich, ob die Architekten alles abdecken könnten. „Unser Architekturbüro ist der Fachbereich 7, das bringt den Vorteil des kurzen Dienstweges. Die machen nicht alles alleine, sondern sie beauftragen Fachbüros.“

Das Velberter Stadtarchiv verfügt über den umfangreichsten Zeitungsbestand im Kreis Mettmann, beginnend mit dem „Zeitung-Boten“ in Langenberg von 1849. Bereits Ende der 1980er Jahre erkannte die Deutsche Forschungsgemeinschaft und das Institut für Zeitungsforschung die Bedeutung des Bestandes und bezuschussten die Sicherungsverfilmung der Jahrgänge 1862 bis 1950. „So wurden 110 000 Zeitungsseiten verfilmt“, teilte jetzt Stadtarchivar Christoph Schotten mit.

Besucher können mit einem Lesegerät die Seiten betrachten und sie sogar ausdrucken, ohne dass die wertvollen Originale angefasst werden müssen. Der Landschaftsverband Rheinland hat die Filme digitalisieren lassen, so dass sich die Seiten von Interessenten noch bequemer aufrufen lassen. „Die alten Filme möchte ich aufbewahren, die alten Zeitungen bewahren wir ja auch auf.“ Der Stadtarchivar erhielt für diesen Wunsch die Unterstützung der Politik. Das meh als r 30 Jahre Lesegerät für die Filme ist inzwischen nicht mehr voll nutzbar, aus Kostengründen wird auf einen Neukauf verzichtet. Der Ausschuss unterstützte den Vorschlag von Andreas Kanschat, der Kreis solle für alle Stadtarchive ein solches Gerät anschaffen.