Wülfrath Wann gibt es Ersatz für die gefällte Linde?

Wülfrath · Das Ensemble am Passionskreuz in Düssel ist seit mehr als zwei Jahren nicht komplett. Heute sprechen Pfarrer Jürgen Arnolds und Michael Becker vom Bürgerverein Düssel über dieses Thema.

Am 30. Juni 2017 musste die mit Brandkrustenpilz befallene Linde gefällt werden. Seit dem versucht der Bürgerverein Düssel, eine Neuanpflanzung zu unterstützen.

Foto: Michael Becker

. Seit eine der drei Linden am Passionskreuz in Düssel wegen des Befalls mit dem Brandkrustenpilz am 30. Juni 2017 gefällt werden musste, versucht sich der Bürgerverein Düssel einzubringen, um Ersatz für das Ensemble zu ermöglichen. Michael Becker, damals noch Erster Vorsitzender, hatte sich des Themas sofort intensiv gewidmet. Auch in diesen Tagen ist er damit beschäftigt. Michael Becker ist zwar nicht mehr Vorsitzender des Bürgervereins Düssel, soll aber im Namen des BV weiterhin an einer entsprechenden Lösung mitarbeiten.

Eigentümerin ist die katholische Kirche. Ihrer Entscheidung obliegt es, das Ensemble zu vervollständigen. Angekündigt hatte sie es, als die Linde gefällt werden musste. Später sagte Diakon Michael Anhut, man habe Zeit. „Wir wollen dabei helfen“, beschreibt Michael Becker die Rolle des Bürgervereins Düssel. Er hat inzwischen Anfragen bei der Landwirtschaftskammer NRW, Abteilung Pflanzenschutz, gestellt, um eine Expertenmeinung einzuholen, welche Möglichkeiten einer Neupflanzung bestehen. Diese Behörde machte zwei Vorschläge. Möglich sei ein „Pflanzloch mit Neupflanzung“ oder eine „Überplanung der Gesamtsituation mit Passionskreuz, das auch saniert werden müsste, und Bänken, mit einer Versetzung daneben“. „Da das 1762 errichtete Passionskreuz ein eingetragenes Baudenkmal ist, war Vorschlag zwei ein Fall für das Amt für Denkmalpflege im Rheinland beim LVR“, erklärt Becker.

Von dieser Seite gab es eine klare Absage an eine Versetzung. Unter anderem sei „die Ortsfestigkeit ein bestimmtes Merkmal der Elemente einer kulturhistorischen Landschaft“. Beliebig verschiebbare Elemente böten keine historische Kulturlandschaft mehr, weil örtliche Bezüge verloren gingen. „Sie werden dann zur bloßen Dekoration.“ Prägend für den Standort des Kreuzes sei auch die Hanglage, die den Blick zurück auf das Dorf und die Kirche erlaube und eben gerade nicht den höchsten Punkt des auf dem Hügel verlaufenden Weges markiert.

Da im Vorfeld auch intensiv über mögliche Kosten gesprochen worden war, hatte sich Michael Becker auf die Suche nach möglichen Baumspendern gemacht. Fündig geworden ist er schließlich bei der Abteilung Kultur des LVR. „Sie würde die Anlieferung und den Baum übernehmen. Offen bleiben die Kosten für die Wurzelfräsung, den Bodenaustausch und die Anpflanzung selbst“, so Michael Becker.

Auf WZ-Anfrage äußerte sich die Verwaltung so: „Aus Sicht der Denkmalpflege soll die gefällte Linde durch eine Nachpflanzung ersetzt werden. Da durch die Stadt Wülfrath zur Zeit wegen der prekären Haushaltslage keine Denkmalfördermittel bereitgestellt werden können, prüft der Landschaftsverband Rheinland, ob hier eine Förderung von seiner Seite möglich ist. Hier steht die Antwort noch aus.“

Die Behörde hatte auch eine Empfehlung ausgesprochen, welcher Baum idealer Weise gepflanzt werden könnte. Eine Winterlinde böte sich an, weil diese im Gegensatz zur Sommerlinde als etwas windfester gilt und – wenn dort auch Bänke aufgestellt werden sollten – hier weniger Blattläuse auftreten als bei Sommerlinden.

Der Pferdefuß laut Behörde dabei ist allerdings, dass die beiden verbliebenen Linden beobachtet werden müssen. Auch die könnten im Bereich der Wurzeln mit Brandkrustenpilz befallen werden. Dieser Pilz wachse eher im verborgenen, so dass auch scheinbar gesunde, aber gefährdete Bäume regelmäßig zu inspizieren seien.

Heute findet ein Gespräch zwischen Pfarrer Jürgen Arnolds von der Pfarrgemeinde St. Maximin und Michael Becker statt. „Ich wünsche mir, dass die Kirche das gleiche Interesse hat. Den Antrag beim LVR müsste natürlich die Kirche stellen. Dann könnte die Linde bereits im Herbst gepflanzt werden“, sagt Michael Becker.