Velbert Weinfest ist zurück am Stammplatz

Velbert · Viel Beifall gab es bei der Eröffnung auf dem Offers für Heinz-Gerd Calenberg, der das Fest vor 29 Jahren aus der Taufe hob.

Das Velberter Weinfest ist wieder auf dem Platz am Offers angekommen. Die Liebhaber des vergorenen Traubensaftes schätzen die Atmosphäre vor der alten Kirche. Das Fest dauert bis Sonntagabend.

Foto: Ulrich Bangert

. Da waren sich die Freunde des Velberter Weinfestes einig: „So voll war es am ersten Tag noch nie.“ Bereits vor der offiziellen Eröffnung des 30. Weinfestes am Donnerstag strömten die Besucher auf den Platz am Offers, dort wo im Jahr 1990 die beliebte Velberter Tradition begann. Bürgermeister Dirk Lukrafka, der seinen Urlaub extra so gelegt hat, dass er das Weinfest eröffnen konnte, begrüßte ganz besonders Heinz-Gerd Calenberg. Der ehemalige Vorsitzende der Velberter Werbegemeinschaft pflegte jahrelang eine besondere Beziehung zu den Winzern von Langenlonsheim, die er schließlich zum ersten Velberter Weinfest einlud. „Ich hätte mir nicht vorstellen können, dass das mal so erfolgreich würde, das ist eine tolle Angelegenheit“, strahlte der Rentner in die Menge. Sie dankte ihm mit viel Beifall.

Vor fünf Jahren wurde das 25. Weinfest durch eine Weinkönigin eröffnet, diesmal war es die amtierende Nahe-Weinprinzessin. Tina Haas erinnerte zusammen mit den Winzern an die Geschichte des Weinfestes. „Beim ersten Weinfest haben sich die Langenlonsheimer Winzer in der fremden Stadt selbst gefeiert, heute werden sie von den Velbertern gefeiert“, so Christian Honrath, der damals noch ein Kind war und als Jugendlicher regelmäßig mit nach Velbert kam.

Begonnen hat das Weinfest auf dem Platz am Offers. Dann ereignete sich das Unglück bei der Loveparade in Duisburg mit mehreren Toten, die Auflagen für Veranstaltungen im öffentlichen Raum wurden verschärft, mehr Fläche musste her. Daher ging es zum Forumsplatz – ein sehr schöner Platz mit vielen Bäumen. „Doch dort wurde gebaut, und man wechselte zum Rathausplatz“, blickte Weingärtner Thomas Lersch zurück. „Ich erinnere mich an drei Tage Regen und an die schwierige Organisation dort wegen des Essens.“

Feier auf dem Pestalozziplatz
war mehr Volks- als Weinfest

Auf dem Pestalozziplatz im vergangenen Jahr seien zwischen 3000 und 4000 Velberter gekommen, „das war kein Weinfest mehr, sondern ein Volkfest, außerdem war es sehr staubig. Jetzt hat sich der Kreis geschlossen, wir sind wieder auf dem Platz am Offers, der ist schon sehr schön geworden“, sagte Lersch. Zufrieden blickte der Velberter Alt-Bürgermeister Heinz Schemken auf die friedlich feiernden Menschen jeden Alters an den Tischen und Winzerständen. „So etwas bekommt man nicht so schnell hin, das ist generationenübergreifend“, stellte er fest.

Volker Böhmer, der Vorsitzende von Velbert aktiv, dem Nachfolgeverein der Werbegemeinschaft, fand als Veranstalter den ersten Tag des Weinfestes auf dem neugestalteten Offersplatz als „gut gelungen“. Er erläuterte: „Es war ein durchmischtes Publikum, die Stimmung war von Anfang an toll und die Winzer waren auch zufrieden. Die Essensmeile an dem unteren Platz wurde zuerst zögerlich angenommen, dann hatten die Menschen sie entdeckt, und sie wurde gut angenommen. Viele nutzten die Treppen als Sitzgelegenheit. Wenn man dann von unten zur Kirche hochschaute, gab das ein tolles Bild.“