Wülfrath: Kita-Förderverein kämpft für Einrichtung Düssel
Der Kita-Förderverein kämpft weiter für die Einrichtungen in Düssel.
Wülfrath. Der Losung wird niemand widersprechen: "Kinder kennen keine Grenzen". So heißt auch der Förderverein des Evangelischen Kindergartens Düssel. Dieser ist in seiner Existenz gefährdet. Gibt es keine öffentlichen Zuschüsse mehr für die Wuppertaler Besucher dieser Wülfrather Einrichtung, droht die Schließung.
Das hat die Stadt angekündigt, nach dem das Verwaltungsgericht Düsseldorf im Rechtsstreit zwischen Wülfrath und Wuppertal gegen die Kalkstadt entschieden hatte. Doch der Förderverein will nicht aufgeben - und packt das Kämpferherz aus. Er sieht das Land und die evangelische Landeskirche in der Pflicht.
Das Verwaltungsgericht habe die rechtliche Mitarbeit an einer Lösung verweigert, kritisiert Fördervereins-Vorsitzender Dieter Grävingholt. In einem Brief an die Landesregierung mahnt Grävingholt an, eine neue gesetzliche Regelung zu treffen. Mit Blick auf die Landtagswahlen im Mai 2011 "ist es höchste Zeit, dass gehandelt wird".
Konfessionelle Kindergärten, die stadtgrenzen-übergreifend Kinder aufnehmen - laut Grävingholt ist das ein landesweites Problem. An der Grenze zu Belgien sei das Thema vor ein europäisches Gericht gegangen, habe das Land zum Handeln bewegt. An den Grenzen zu anderen Bundesländern soll es ebenfalls Vereinbarungen geben. "Andere Bundesländer haben die Ausgleichlösung in das Gesetz selbst aufgenommen. In NRW verweigert sich die Landesregierung einer Lösung. Das ist der eigentliche Skandal. Bildungspolitik ist Landespolitik."
Grävingholt nimmt aber auch die Landeskirche aufs Korn. Der Förderverein könne die Katastrophe nicht verhindern. Die Menschen würden sich fragen: "Wo ist eigentlich der kirchliche Träger?", so der Vorsitzende. Die Bürger, schreibt er, würden die Kinder taufen lassen. "Sie werden konfirmiert und dürfen heiraten. Wir gehen in die Kirche und lassen uns kirchlich bestatten. Aber wenn es darum geht, dass die Kinder kirchlich begleitet aufwachsen, werden wir allein gelassen."