Wülfrath pro steht auf der Kippe
Wenn sich bei der Hauptversammlung am 28. Februar nicht zwei weitere Kandidaten für die Vorstandswahl finden, wäre dies das Ende der Werbegemeinschaft.
Wülfrath. Der 28. Februar wird ein entscheidender Tag für die Wülfrather Einzelhändler. An diesem Tag findet die Jahreshauptversammlung der Werbegemeinschaft Wülfrath pro ab 19 Uhr im großen Saal des Rathauses statt. Wichtigster Punkt auf der Tagesordnung: Wahl des Vorstandes. Dirk Herbener wäre gesetzt, aber Melanie Wolfram und Karin Schwanbeck haben schon vor mehr als einem halben Jahr angekündigt, sich nicht mehr zur Wahl zu stellen. Laut Satzung muss der Vorstand aus drei Personen bestehen.
Dirk Herbener, Vorstand von Wülfrath pro, über die schwierige Suche nach Kandidaten für die anstehende Vorstandswahl
Die Gespräche im Kreis der Wülfrath pro-Mitglieder verliefen bisher enttäuschend. „Mehr als ein Nein haben wir nicht bekommen“, sagt Dirk Herbener im Gespräch mit der WZ. Auch Vorstandskollegin Karin Schwanbeck hatte sich intensiv um Kandidaten bemüht, „rumgehört und nachgefragt“, aber letztlich ohne positive Resonanz. Dirk Herbener würde weitermachen, wie er versichert, aber ganz bestimmt nicht alleine, Satzung hin, Satzung her. „Die Vorstandsarbeit ist ehrenamtlich und kostet viel Zeit“, erklärt Dirk Herbener. Die gesamte Arbeit sei alleine keinesfalls zu stemmen.
Damit stehen wichtige Wülfrather Fixpunkte des Veranstaltungskalenders auf der Kippe, allen voran das Kartoffelfest, das im Herbst regelmäßig tausende Besucher anzieht, allerdings mit Ausnahme des Jahres 2016, als eine einstweilige Verfügung der Gewerkschaft Verdi gegen den verkaufsoffenen Sonntag drohte und die Planungen ins Stocken gerieten. So organisierte Wülfrath pro als Trostpflaster ein Herbstfest. Verkaufsoffene Sonntage gehörten in Wülfrath der Vergangenheit an, wenn die Werbegemeinschaft keinen Vorstand auf die Beine bekommt. Einzige Ausnahme wäre der Herzog-Wilhelm-Markt, den Hans-Peter Altmann und seine Mitstreiter vom HWM-Förderverein organisieren. Auf der Streichliste stünden auch die Aktionen, die Wülfrath pro an Samstagen organisiert, etwa Auftritte von Straßenmusikern zur Unterhaltung der Kunden.
Das fehlende Engagement vieler Mitglieder von Wülfrath pro hatte im Juli vergangenen Jahres Karin Schwanbeck dazu bewogen, die Jahreshauptversammlung zu nutzen, um an die Mitglieder zu appellieren. Wenige Monate vor dem Kartoffelfest hatten sich zu wenige Helfer gemeldet. Außerdem war eine Debatte darüber entbrannt, ob der verkaufsoffene Sonntag angeboten wird. Einige Händler verneinten dies, da es sich nicht für sie lohne.
Dirk Herbener war vor einem Jahr in den Vorstand gewählt worden. Trotz der Probleme will er nicht aufgeben und hofft, dass am 28. Februar nicht Schluss ist mit Wülfrath pro. „Ich habe einige Ideen, aber ohne Vorstand kann ich sie nicht umsetzen“, sagt Dirk Herbener. Wer Interesse an der Vorstandsarbeit hat, kann sich per E-Mail melden:
vorstand@wue-pro.de