Mittagstisch Alle zwei Wochen heißt es bei der Wülfrather Awo „Flott in den Pott“
Wülfrath. · Ehrenamtliche Mitarbeiter kochen ein Mittagessen für die Besucher der Begegnungsstätte.
Awo-Besucher Hartmut Lax lässt sich von Gerlinde Linn-Stromberg gerne eine weitere ordentliche Kelle Grünkohl auf den Teller scheppen. „Hier ist es immer lecker“, schwärmt der Rentner und kehrt mit dem dampfenden Essen zurück an seinen Platz an einer der beiden langen Tischreihen. Alle Plätze im Saal sind belegt, rund 40 Besucher sind es heute, die sich bereits vor Tagen für die Teilnahme am Grünkohlessen in eine Liste eingetragen hatten. „Es sind meistens so zwischen 40 bis 50 Personen, die allermeisten sind Stammgäste“, weiß Awo-Begegnungsstättenleiterin Cornelia Weimer, die es sich auch nicht nehmen lässt, stets an dem zweiwöchentlichen Mittagstisch teilzunehmen. „Natürlich“, sagt sie und lacht herzlich, „sie sind mir alle ans Herz gewachsen, ich möchte immer Zeit haben für ein Gespräch, möchte wissen, wie es ihnen geht, was sie bewegt.“
Im Hintergrund läuft dezent
das Lied „Griechischer Wein“
Der herzhafte Grünkohlgeruch, gepaart mit dem Aroma deftiger Mettwürstchen, zieht durch das gesamte Gebäude, ein Blick in den Saal verrät: Es schmeckt allen 40 Besuchern offenbar ganz hervorragend. Besteck klappert, es wird in Grüppchen leise geredet, im Hintergrund läuft dezent das Lied „Griechischer Wein“. „Es ist doch immer wieder schön zu sehen, wie sehr die alten Leute das Essen genießen“, sagt Gerlinde Lindstromberg, die gemeinsam mit Bärbel Schmiedecke ehrenamtlich das Kochen übernommen hat. „Wir hatten schon panierte Kotelett mit Kartoffelpüree und Erbsen und Möhren, Dreierlei Nudeln, alles nach Hausfrauenart.“
Nach dem Essen wird
gemeinsam gespielt
Ilse Böhner und ihre Freundin Waltraud Jäschke nehmen an diesem Tag zum ersten Mal am Mittagstisch der Awo teil. „Wir haben davon in der Zeitung gelesen, und da wir immer einen Tag in der Woche zusammen verbringen, dachten wir, dass das hier eine gute Idee ist“, erzählt die 85-jährige Waltraud Jäschke, „und ich kann nur sagen, es war köstlich.“
Stammgast Hartmut Lax lacht. „Es gibt aber noch Nachtisch, und danach wird hier noch gemeinsam ein wenig gespielt“. Dann fügt er augenzwinkernd hinzu, „ab und an gibt’s auch noch ein Verdauungsschnäpschen“.Ilse Böhner ist begeistert. „Es ist wirklich nett hier, eine tolle Idee, ich glaube, wir kommen jetzt öfter her.“ Cornelia Weimer strahlt. „Es ist genau das, was wir möchten, wir wollen das die Menschen nicht in ihren Wohnungen vereinsamen, und unsere Angebote helfen dabei. Viele freuen sich die ganze Woche auf diesen Tag, die meisten kommen auch schon lange vor dem eigentlichen Essen und genießen das Beisammensein.“