Zukunft für den Zeittunnel - Kalk, Kultur und Erlebnis

Wie kann die Zukunft für den Zeittunnel aussehen? Die WZ fragte bei den Fraktionen nach.

Wülfrath. Welche Zukunftsperspektive hat der Zeittunnel? Nachdem der Vorsitzende der CDU-Kreistagsfraktion, Klaus-Dieter Völker, erklärt hatte, es müsse eine Lösung gefunden werden, wenn Wülfrath den Tunnel-Betrieb ab 2014 nicht mehr aufrecht erhalten könne, keimt wieder Hoffnung auf — auch unter den Wülfrather Ratsfraktionen. Hier hatte zuletzt Bürgermeisterin Claudia Panke die Politik zu einer „letzten Kraftanstrengung“ aufgefordert, um ein tragfähiges Zukunftskonzept für den Museumsstandort zu erstellen.

Sowohl in Wülfrath als auch im Kreis habe sich die CDU immer für eine Weiterführung des Zeittunnels ausgesprochen, sagt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Udo Switalski. Völkers Äußerung sei als öffentliches Signal zu verstehen, eine Lösung finden zu müssen: „Wir brauchen eine konzeptionelle Idee, wie ein Kalk-Erdgeschichtsmuseum mit anderen Einrichtungen verbunden werden kann.“ Dabei müsse eine gemeinsame Lösung für Stadt, Kreis und eventuell Neanderthal Museum gefunden werden. Switalski hebt auch auch das hohe ehrenamtliche Engagement hervor, das den laufenden Betrieb schon sichere.

Es sei schon immer die SPD-Position gewesen, den Zeittunnel in das Tourismus-Konzept Neandertal zu integrieren, betont Fraktionsvorsitzender Manfred Hoffmann. Ansonsten werde Wülfrath abgehängt, eine touristische Lücke bleibe. Als Basis für ein neues Konzept erinnert er an die Idee der ehemaligen Wülfrather Kulturamtsleiterin Jutta de Jong, die 2003 die Vision eines Kultur- und Umweltzentrums am Zeittunnel entwickelt hatte. Damals war Hoffmann Vorsitzender des Kulturausschusses. Ihm schwebt jetzt eine Zusammenführung von erdgeschichtlichen Inhalten mit Kalk- und Sozialgeschichte vor.

Die Berücksichtigung von Industriegeschichte und Industriekultur mahnt DLW-Fraktionschef Frank Homberg an. Er sieht den Zeittunnel auch als Ort außerschulischer Bildung „und das mit einem hohen Freizeitwert“. Der Marketingeffekt für Wülfrath sei durch das Produkt Zeittunnel viel größer als durch das Produkt Wirtschaftsförderung.

„Die Idee, den Zeittunnel zum Kalkmuseum zu entwickeln, eint die Fraktionen“, urteilt WG-Fraktionsvorsitzender Ralph Mielke. Die Örtlichkeit biete eine Menge Möglichkeiten. Ein Rundweg mit erlebnispädagogischen Stationen auf die Spitze des Tunnels könnte den Zeittunnel zum Erlebnismuseum machen. Auch ein Turm auf dem Hügel sei vorstellbar. „Das Gelände hat ein tolles Ambiente. Und mit Andrea Gellert steht eine absolute Fachfrau an der Spitze, von der man mitunter den Eindruck gewinnen kann, sie wohnt im Tunnel.“

Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende von Grünen/WWG, Stephan Mrstik, sieht den Kreis in der Pflicht. „Der Zeittunnel ist Magnet für den gesamten Kreis Mettmann.“ Mrstik fordert ein Sport- und Kulturkonzept für Wülfrath: „Was wollen wir mit Sport und Kultur bewegen? Was ist uns wichtig? Was wollen wir fördern?“ Ein Konzept müsse die Verwaltung mit Vereinen und Bürgern erörtern. Der Zeittunnel sei ein wichtiger Baustein. Für die Inhalte eines künftigen Konzeptes sei man offen. Das Neandertal solle einen Hochpfad bekommen, „warum nicht ein Pfad durch die Steinbrüche?“, regt er an. Auf jeden Fall müsse der Zeittunnel ins Projekt „Erlebnis Neandertal“ eingebunden werden.

Die FDP will sich in den Haushaltsplanberatungen mit dem Zeittunnel befassen, so Fraktionsvorsitzender Heinz Franke.