Corona-Fälle St. Tönis: Fünfter Todesfall und neue Infektionen

Tönisvorst · In Tönisvorst sind die Fallzahlen gestiegen: Neun Infizierte in Flüchtlingsunterkunft und weitere Mitarbeiter im Seniorenheim positiv getestet.

Es gab weitere Tests im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Donnerstag wurden die Mitarbeiter des Seniorenheims in St. Tönis getestet.

Foto: dpa/Christophe Gateau

Corona und St. Tönis – beide Begriffe sind seit dem 18. April im Kreisgebiet enger miteinander verwoben – seit auch das Seniorenheim der Alexianer Tönisvorst GmbH die ersten Fälle von infizierten Bewohnern und Mitarbeitern meldete.

Vier der ursprünglich 15 mit dem Corona-Virus angesteckten Senioren sind inzwischen verstorben. Gestern informierte der Kreis Viersen als zuständige Gesundheitsbehörde über einen weiteren Todesfall: Das Seniorenheim trauert um eine 85-jährige Bewohnerin. Sie ist der fünfte Todesfall in der Einrichtung im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion seit Beginn der Pandemie. Der 31. insgesamt im Kreis Viersen.

In der vergangenen Woche sind die Fallzahlen in der Stadt Tönisvorst zweistellig gestiegen, während die Zahlen bestätigter Fälle in anderen Städten (zum Beispiel Kempen oder Willich) und Gemeinden (zum Beispiel Grefrath) im Kreis bis auf kleinere Abweichungen konstant blieben. Das liegt auch an weiteren Testreihen.

Der Anstieg der Fallzahlen lässt sich an zwei Einrichtungen festmachen: Bestätigt sind laut Pressestelle des Kreises mittlerweile neun Infektionen mit dem Corona-Virus in einer Asyl-Unterkunft in Tönisvorst.

Im St. Töniser Seniorenheim sind mittlerweile 17 Beschäftigte positiv getestet, insgesamt 20 in Quarantäne. Am 30. April hatte es ein weiteres Screening von allen 180 Mitarbeitern im Seniorenheim gegeben. Dessen Ergebnisse sind nun in die Statistik eingeflossen.

Die Betreuung der Senioren ist angesichts der Zahl von betroffenen Mitarbeitern weiterhin gewährleistet. Das hat Frank Jezierski, Pressesprecher der Alexianer, in Rücksprache mit Jutta Hartmann (Seniorenhilfe) bestätigt. „Die Belastung ist extrem, aber wir haben Pflegekräfte aus dem Bereich des Krankenhauses zur Unterstützung. Dienstpläne können eingehalten werden.“

Die Stimmung unter den Bewohnern sei insgesamt gut, ihnen fehlten aber die die gewohnten Treffs und Gesellschaftsspiele. An Besuch von außen, so Jezierski, sei in St. Tönis noch nicht zu denken.

Die aktuellen Fallzahlen im Kreis Viersen: 217 Personen sind (Stand 4. Mai, 16.30 Uhr) infiziert. 182 Kontaktpersonen befinden sich in häuslicher Isolierung.

Viersen hatte mit 122 bisher die meisten bestätigten Corona-Fälle, gefolgt von Kempen (118), Willich (115) und Tönisvorst (105).

 Im Niederkrüchtener Pflegeheim, in dem es zehn Todesfälle zu beklagen gab, hat sich die Situation stabilisiert. Ein Bewohner ist positiv getestet, ein Mitarbeiter infiziert. In Willich sind drei Bewohner positiv getestet, sechs verstorben, drei Mitarbeiter positiv getestet, vier in häuslicher Isolation. In Kempen sind im von-Broichhausen-Stift acht, in St. Peter zwei positiv getestete Bewohner.