Abtei Mariendonk in Grefrath Jazz-Duo überzeugt mit großer Spielfreude im Klostergarten

Grefrath · Herbert Holtemeyer und Uli Windbergs traten im Klostergarten der Abtei Mariendonk auf.

Herbert Holtemeyer (Saxofon) und Uli Windbergs (E-Piano) spielten bekannte Jazz-Nummern.

Foto: Norbert Prümen

(tgel) Das Wetter machte es spannend für das am Samstagabend geplante Jazz-Konzert im Garten der Abtei Mariendonk. „Meine App meldet strahlenden Sonnenschein“, sagte Schwester Christiana bei der Begrüßung, aber das sei eben, was der Niederrhein unter strahlendem Sonnenschein verstehe. Dunkle Wolken zogen über den Himmel, ein Pavillon stand für den Notfall bereit, doch bis auf zwei kurze Unterbrechungen wegen leichter Regentropfenschauer, fügte sich alles zu einem wundervollen Abend.

Nach zwei Jahren spielten Herbert Holtemeyer (Saxofon) und Uli Windbergs (E-Piano) wieder zusammen und es sei, so betonte Windbergs, reine Improvisation, denn Zeit zum Üben hätten sie keine gehabt. „Sie sind quasi live bei einer Probe dabei, das ist doch auch etwas“, scherzte Windberg, der gutlaunig durch den Abend führte. „Wir halten es wie Götz Alsmann, der hat mal gesagt: ,Wer übt, kann nix.‘“

Holtemeyer und Windbergs sind gleichwohl ein eingespieltes Team, alles wirkt leichthändig, verspielt, lässig und die entspannte Atmosphäre im Garten entsteht wie nebenbei – sie begegnen einander in der Musik, sagte Windbergs und schuf damit im Grunde das prägende Motto für den ganzen Abend.

Die beiden Musiker spielten bekannte Jazz-Nummern, als eines der ersten Stücke „On The Sunny Side Of The Street“, vor allem bekannt durch Louis Armstrong, das sofort für gute Laune sorgte. Selbstverständlich durfte auch der Bossa Nova nicht fehlen, den man eigentlich nicht hören kann, ohne wenigstens mit den Füßen ein wenig zu wippen. Dieser filigrane, beharrlich tänzelnde Sound, der so schmeichelnd durchs Publikum waberte und kitzelte in „One Note Samba“ oder „Wave“. Beide Stücke sind von dem brasilianischen Musiker Antônio Carlos Jobim, „Wave“ sei außerdem der Lieblings-Bossa Nova von Holtemeyer. Da zauberten die beiden schon mit wahrlich großer Spielfreude.

„Bei Uli weiß man, wann es anfängt, aber nicht, wenn es zu Ende ist“, witzelte Holtemeyer, der zwischen Klarinette und Saxofon wechselte, während Windbergs am E-Piano bisweilen für echten Orchesterklang sorgte. Und dann gab es noch eine schöne Überraschung: Am Nachmittag hatte Schwester Justina gefragt, ob sie mitspielen dürfe. Die Priorin und Novizenmeisterin ist in der Abtei verantwortlich für den Gesang und spielt Trompete. Selbstverständlich spielten Holtemeyer und Windbergs drei Stücke, die drei Klassiker „Autumn Leaves“ von Nat King Cole, „Blue Moon“ von Richard Rodgers und „Fly Me To The Moon“ von Frank Sinatra, gemeinsam mit Schwester Justina, die dafür nicht nur von den anderen Schwestern gefeiert wurde. Bei dem anschließenden Stück „Summertime“ machten die dunklen Wolken einem strahlend-blauen Himmel Platz.