Planung für neue Seniorenheime in Kempen läuft Senioren sollen 2026 umziehen können
Kempen · Für die beiden Seniorenheime am Schmeddersweg geht es mit der Planung voran. Sie sollen das in die Jahre gekommene Von-Broichhausen-Stift am Heyerdrink ersetzen. Der Spatenstich ist für Anfang 2025 geplant.
Mit der Planung für die beiden neuen Seniorenheime am Schmeddersweg in Kempen geht es voran. Das teilte die Kempener Stiftung Hospital zum Heiligen Geist jetzt mit, die in Kempen die beiden Seniorenheime Von-Broichhausen-Stift und St.-Peter-Stift betreibt. Stiftungsvorstand und Kuratorium seien guter Dinge, dass der Neubau am Schmeddersweg Anfang 2025 in Angriff genommen und im Laufe des Jahres 2026 fertiggestellt werden kann, hieß es von der Stiftung. „Alle für den Neubau notwendigen Verträge sind im Kuratorium abgestimmt und beschlossen“, berichtet Jürgen Brockmeyer, Vorstandsvorsitzender der Hospital-Stiftung.
Der Gebäudekomplex am Schmeddersweg soll das in die Jahre gekommene Von-Broichhausen-Stift am Heyerdrink ersetzen – und gleichzeitig mehr Plätze für pflegebedürftige Seniorinnen und Senioren bieten. Die Einrichtung am Heyerdrink verfügte ursprünglich über 145 Betten. Mit der verpflichtenden Einzelzimmerquote von 80 Prozent wurden auch im Von-Broichhausen-Stift aus vielen Doppelzimmern Einzelzimmer, entsprechend verfügt das Haus aktuell über nur noch 112 Betten. Hinzu kommen sieben Plätze für die Kurzzeitpflege.
Haus Martin und Haus Thomas sollen entstehen
Am Schmeddersweg sind zwei U-förmige, viergeschossige Gebäude geplant, die Namen tragen werden, die in Kempen von großer Bedeutung sind: Haus Martin und Haus Thomas. Für Haus Martin sind 80 stationäre Plätze geplant, für Haus Thomas 64, zusammen also 144, fast so viele, wie es früher im Von-Broichhausen-Stift gab. Allerdings werden diese 144 Betten am Schmeddersweg alle in Einzelzimmern stehen, „Doppelzimmer planen wir gar nicht mehr“, sagt Brockmeyer. Statt jetzt sieben Kurzzeitpflegeplätzen im Von-Broichhausen-Stift wird es am Schmeddersweg 20 Plätze für die Kurzzeitpflege geben, sie sind im Haus Thomas eingeplant.
Die Planung für einen Ersatzbau für das Von-Broichhausen-Stift hatte sich über Jahre hingezogen. 2020 stellte die Stadt der Hospital-Stiftung das Grundstück am Schmeddersweg zur Verfügung, seit 2022 liegt ein gültiger Bebauungsplan vor. Den kompletten Bau übernimmt ein Investor. Ende 2023 hatten sich die Stadt Kempen und die Hospital-Stiftung auf ein Investorenmodell festgelegt und dies auch vertraglich besiegelt. Für die Stiftung wären die Investitionskosten zu hoch gewesen, so Brockmeyer. Deshalb baut nun die Conesta Unternehmensgruppe aus Köln, die Erfahrung mit dem Bau von Pflegeeinrichtungen hat, den Gebäudekomplex in Kempen und vermietet ihn an die Hospital-Stiftung. Damit habe man eine tragfähige Lösung, „und die Miete ist für uns okay“, sagt Brockmeyer. Diese Lösung komme den Seniorinnen und Senioren zugute und stelle die stationäre Pflegeversorgung in Kempen langfristig sicher, so Bürgermeister Christoph Dellmans (parteilos), der mit Propst Thomas Eicker den Vorsitz im Kuratorium der Stiftung hat.
Aktuell sind Hospital-Stiftung und Stadt in der Vorabstimmung der Planungsunterlagen mit den zuständigen Behörden Kreis Viersen und Landschaftsverband Rheinland (LVR). Sowohl der Kreis als auch der LVR haben signalisiert, dass die Pläne tragfähig und belastbar sind. Der Bauantrag soll in den kommenden Wochen durch Conesta bei der Stadt Kempen eingereicht werden. Bei den Verantwortlichen herrscht mithin Zuversicht, dass es Anfang 2025 mit dem Spatenstich losgeht. Für die Gestaltung der Gebäude zeichnet das Büro m.a.b. architekten becker & partner mbb aus Köln verantwortlich.
Unterdessen wird schon das Inventar für die neuen Seniorenheime auswählt. „Wir sind nun dabei, die Inventarisierung der neuen Einrichtung in trockene Tücher zu bringen“, so Brockmeyer. Die Anschaffung von Möbeln und der weiteren Ausstattung für Küchen, Café oder Therapieräume kann in Angriff genommen werden. Auch die Personalakquise ist ein Thema: Weil am Schmeddersweg mehr Pflegeplätze zur Verfügung stehen werden als am Heyerdrink, werden mehr Mitarbeiter gebraucht. Kommt die Baugenehmigung zügig und kann alles wie geplant weiterlaufen, sollen die Bewohnerinnen und Bewohner vom Heyerdrink im Laufe des Jahres 2026 zum Schmeddersweg umziehen können.
Für die beiden Häuser ist eine Klinkerfassade im für den Niederrhein typischen roten Backstein der Favorit. Im Innenraum der u-förmigen Gebäude entstehen geschützte Gärten, schattenspendende Bäume und Sitzgelegenheiten sind geplant. Die Flachdächer werden entweder begrünt oder mit Photovoltaik-Anlagen bestückt, über die Stadtwerke Kempen bekommen die Seniorenheime einen Fernwärmeanschluss.
Mit Blick auf den Ablaufplan verweist die Stiftung darauf, dass der Bau der Pflegeheime Priorität hat. Im zweiten Schritt stehen seniorengerechte Wohnungen in unmittelbarer Nähe der beiden Seniorenheime im Plan. Dazu sind zwei weitere Gebäude vorgesehen, sodass mit den beiden Seniorenheimen und den folgenden Häusern für seniorengerechte Wohnungen ein Campus entsteht. Das läuft getrennt vom Pflegebereich. Die Wohnungen werden eine eigene Anschrift bekommen.