Trauer um „Ferdi“ Küsters Charmante Erinnerung an ein Kempener Original
Kempen · In der Kirche Christ-König in Kempen fand am Dienstagmorgen die Trauerfeier für ein Kempener Original statt. Viele Kempenerinnen und Kempener trauern um Ferdinand „Ferdi“ Küsters.
(biro) Viele Menschen in Kempen trauern um Ferdinand „Ferdi“ Küsters, der im Alter von 86 Jahren in der vergangenen Woche verstarb. „Ferdi“ war in Kempen sehr bekannt und beliebt, galt als „Kempener Original“. In der Kirche Christ-König fand nun am Dienstagmorgen eine Trauerfeier statt, die Beisetzung ist für einen späteren Zeitpunkt geplant. Neben dem Haus an der Neustraße, in dem „Ferdi“ früher lebte, wurde die Gasse nun kurzerhand in „Ferdis Altstadt-Jätzke“ umbenannt – „das ist eine charmante Idee und für unser Kempsches Stadtoriginal eine passende Würdigung“, schrieben uns Marlies und Kurt van Doorn.
Viele Kempener wissen Anekdoten von Begegnungen mit „Ferdi“ zu erzählen – auch Burkhart Kaiser, der uns diesen sehr persönlichen Nachruf schickte:
Lieber Ferdi, im Herbst 1976 habe ich dich kennengelernt, als du mich und meinen Kollegen lautstark dabei unterstützt hast, die neue Fußgängerzone in Kempens Altstadt von Mofafahrern fernzuhalten. Was ich den „Sündern“ sagen wollte, aber aus verständlichen Gründen nicht durfte, hast du dann für mich erledigt.
Ob sie auch verstanden haben, was du sagen wolltest, wage ich allerdings zu bezweifeln. Du hast auf deine Art immer für Recht und Ordnung gesorgt, gleichgültig, ob es beim Aufbau der Kirmes war, bei der Absperrung anlässlich des St.-Martinzuges, des Karnevalszuges, beim Bäcker, in der Metzgerei oder in den Büros im Rathaus. Du warst einfach da, und man hat dich zwar nicht gesehen, aber gehört, und allen hast du immer gesagt, was du von ihnen hältst und was du über sie denkst. Die Kirmes war eine deiner großen Leidenschaften, und wenn es auf der Wache hieß: „Ferdi ist weg“, haben wir dich immer auf der Kirmes in irgendeinem Ort in der Umgebung wieder gefunden.
Leider reicht der Platz nicht, um die Geschichten zu erzählen, die wir zusammen erlebt haben. Jetzt hast du mich und uns verlassen, aber ich bin sicher, dass wir uns wiedersehen. Schau, dass da oben im Himmel die Kirmes ordentlich aufgebaut wird, denn ich möchte wenigstens einmal mit dir Karussell fahren. Bis dann!