„An der Kreuzkapelle“: Startschuss fürs neue Baugebiet
Im Süden haben die Arbeiten zur Erschließung begonnen. Häuser können dort ab Dezember gebaut werden.
Kempen. „Unsere Stadt wächst weiter. Ich bin sehr froh, dass es hier losgeht.“ Diese Worte fand Bürgermeister Volker Rübo am Donnerstag beim Pressetermin am Neubaugebiet „An der Kreuzkapelle“. Seit dieser Woche laufen die Erschließungsarbeiten für den ersten Bauabschnitt auf einer Fläche von 3,8 Hektar (etwa vier Fußballfelder). Bis November werden Kanäle und Leitungen verlegt sowie eine Baustraße errichtet. Die Kosten dafür liegen bei 560 000 Euro.
Ab Dezember können die ersten Häuslebauer loslegen — und viele scharren bereits mit den Hufen. „Die Nachfrage ist groß — wie bei den anderen Baugebieten auch“, sagte der Bürgermeister. Die Stadt verfügt im ersten Bauabschnitt über 25 Grundstücke. Wie viele Interessenten es gibt, konnte Rübo am Donnerstag nicht sagen. Die Nachfrage übersteige das Angebot aber deutlich.
Der Fahrplan bei der Vermarktung sieht vor, dass die Interessenten, die bereits registriert sind, Ende Juni einen Fragebogen bekommen. Darin fragt die Verwaltung die Kriterien ab, nach denen die Grundstücke vergeben werden: unter anderem Familienstand, Kinder und Bezug zu Kempen. Im September soll der Liegenschaftsausschuss endgültig über die Vergabe entscheiden.
Die Kosten für ein Grundstück liegen zwischen 210 und 230 Euro pro Quadratmeter. Nachlässe bis zu 30 Prozent gibt es zum Beispiel für Familien mit Kindern. „Im Vergleich zu anderen Regionen ist der Preis höher“, so Rübo. „Allerdings bekommen die Leute für das Geld auch eine Menge: Unsere Baugebiete haben Top-Qualität und Kempen verfügt über eine gute Verkehrsanbindung und eine funktionierende Innenstadt.“ Einen Gewinn mache die Stadt nicht mit dem Verkauf der Grundstücke. Rübo: „Beim Kauf der Parzellen mussten wir viel investieren.“
Neben den städtischen Grundstücken gibt es private Bauträger, denen Land gehört. Größter Eigner ist die Firma von Marc Heckmann, die ihre Grundstücke schon vermarktet. „Insgesamt entstehen im ersten Bauabschnitt zirka 70 Wohnheinheiten“, ergänzt Stephan Kahl, Technischer Beigeordneter.
Neben Einfamilien- und Doppelhäusern sollen an der Randlage (St. Töniser Straße) zweieinhalb-geschossige Stadthäuser entstehen — mit jeweils etwa 240 Quadratmetern Wohnfläche. „Damit wollen wir architektonisch etwas besonderes bieten“, so Kahl. Die Häuser eigneten sich für Familien, die mit zwei Generationen unter einem Dach leben wollen. Gleich auf drei Generationen setzt der Verein „Besser Gemeinsam Wohnen“, der gegenüber der Kreuzkapelle sein Mehrfamilienhaus bauen wird.
Bei der Energieversorgung sind die Käufer von städtischen Grundstücken an die Fernwärmeversorgung der Stadtwerke gebunden. „Das wird vertraglich festgeschrieben“, bestätigt Rübo das von der Opposition im Stadtrat häufig kritisierte Vorgehen. Vom geplanten Bau eines kleinen Kraftwerkes am Baugebiet haben die Stadtwerke Abstand genommen. „Die Energieversorgung für den ersten Bauabschnitt ist über die Fernwärme gewährleistet“, sagt Geschäftsführer Siegfried Ferling.
Weil viele Interessenten im ersten Bauabschnitt leer ausgehen werden, will Rübo die geplanten nächsten beiden Abschnitte zur B 509 hin schnell angehen. „Dort müssen noch der Lärmschutzwall erweitert und Grundstücke gekauft werden“, sagt Rübo. Deshalb könne er keinen Zeitrahmen nennen. Die Stadt wolle weiteren Bauwilligen aber so schnell wie möglich Chancen geben.