Baby-Tötung: Mutter vor Gericht
Beim ersten Prozesstag wurde nur die Anklage verlesen.
Krefeld/Grefrath. Einen traurigen Fall hat die 2. Große Strafkammer am Krefelder Landgericht seit Dienstag zu verhandeln. Es geht um den Tod eines Neugeborenen, der kurz nach seiner Geburt von seiner Mutter getötet worden sein soll. Dafür muss sich seit gestern eine 24-jährige Grefratherin vor dem Krefelder Landgericht verantworten.
Die Frau soll das Kind im Oktober 2017 in der elterlichen Wohnung geboren haben. Unmittelbar im Anschluss an die Geburt habe sie ein T-Shirt um den Hals des Jungen gewickelt, es zusammengezogen und den Säugling unter ihrem Bett versteckt. Dort sei das Kind qualvoll erstickt. Die Angeklagte habe das laut Staatsanwaltschaft billigend in Kauf genommen. Daher ist sie wegen Totschlags angeklagt.
Außer der Verlesung der Anklage passierte gestern Mittag am ersten Verhandlungstag allerdings nicht viel. Denn der psychiatrische Gutachter, der unter anderem die Schuldfähigkeit der Angeklagten beurteilen soll, konnte nicht teilnehmen. Die Verteidigerin kündigte an, dass es beim nächsten Mal eine Einlassung zu den Vorwürfen geben soll.
Der nächste Termin ist für den 25. April vorgesehen. Außerdem soll an zwei weiteren Tagen im Mai verhandelt werden. Der Angeklagten droht eine erhebliche Haftstrafe. Für Totschlag ist mit einer Freiheitsstrafe von mindestens fünf Jahren zu rechnen. In besonders schweren Fällen sieht das Strafgesetzbuch sogar eine lebenslange Freiheitsstrafe vor.