Abschied nach sechs Jahren Rockmusik Band „Feinstes Fleisch“ löst sich auf

Samstag gibt es ein Konzert im „Kuba“ und das neue Album „Herz verloren“.

Foto: Lübke

Grefrath. „Den Spaß zurück auf die Bühnen dieser Welt bringen“ — mit dieser Mission hatten Felix „Flux“ Ehren (27), Christopher „Totter“ Janowski (34), Jan „Doc“ Mündges (30) und Alex Klingen (29) im Mai 2009 das Bandprojekt „Feinstes Fleisch“ begonnen. Zwei Alben und ein Dutzend Live-Auftritte später trennen sich ihre Wege. Bassist Mündges zieht aus beruflichen Gründen in die Schweiz; eine Zukunft ohne ihn war für seine Kollegen nicht vorstellbar.

„Diese Band gibt es mit uns Vieren — oder gar nicht“, betont Gitarrist Janowski. Dabei sei die räumliche Trennung der einzige Grund für die Auflösung gewesen. Janowski: „Die Motivation und Harmonie haben gestimmt.“ In den vergangenen sechs Jahren haben die vier Grefrather stets in derselben Konstellation zusammen gespielt — unterstützt von befreundeten Trompetern oder Posaunisten.

Erste Proben fanden in einem privaten Kellerraum statt; später erfolgte der Umzug in einen Proberaum des „Backstage Sound Center“ in Oedt. 2010 erschien ihr Debütalbum „Sechs Richtige“, zwei Jahre später folgte „Lust“. Einen Vertrag bei einem Label hatten sie nicht. Stattdessen meisterten sie die Song-Aufnahmen in Eigenregie. „Das erfordert viele Nerven“, weiß Frontman Felix Ehren. „Unsere Stärke war, dass wir alle sehr verschieden sind und uns gut ergänzt haben.“

Ihre Einflüsse reichten von Rock und Pop bis Singer-Songwriter. Neben präzisen Studioarbeiten legten sie besonders viel Wert auf ihre Live-Shows. „Wir lieben die Bühne“, sagt Janowski. „Zu einem runden Abend gehört die Interaktion mit dem Publikum.“ Schon 2009 erreichten sie den zweiten Platz bei einem Bandcontest in Krefeld; ein Jahr später siegten sie vor mehreren hundert Zuschauern beim „Young Talents“-Wettbewerb in Viersen.

Gute Erinnerungen haben sie auch an Konzerte im heimischen Grefrath, darunter ein Auftritt bei der „Grefrather Rocknacht“. „Als wir unseren Song ,Beste Version’ angespielt haben, haben wir gemerkt, wie ein Ruck durchs Publikum ging“, beschreibt Ehren die Situation. „Dabei hatten wir ihn noch nie vorher gespielt. Wir hatten selbst Gänsehaut, denn es war ein magischer Moment.“

Zum Abschluss spielt die Band Samstagabend ein Konzert im Kempener Kulturbahnhof (Kuba). Im Gepäck haben sie eine neue CD. „Herz verloren“ heißt ihr letztes Werk, welches sechs Stücke umfasst. Im gleichnamigen Titelsong geht es um den Glauben an das, was nach einem Abschied bleibt. „Als wir den Text geschrieben haben, dachte keiner ans Aufhören“, sagt Ehren. „Jetzt passt er perfekt zu unserer Situation.“ Das Album bezeichnet er als „Abschieds-Geschenk“: Für die Band selbst ebenso wie für viele Fans, die den Spaß an der Rockmusik mit ihr geteilt haben.