Workshop in Kempen endet mit Konzert Live-Big-Band-Musik in der Haltestelle

Kempen · In der „Haltestelle“ endete ein Workshop von Martin Schädlich mit einem Konzert.

24 Musikerinnen und Musiker bewiesen beim Abschlusskonzert am Sonntag, dass der Workshop seinen Ertrag gebracht hatte.

Foto: Norbert Prümen

Endlich wieder Live-Musik in der „Haltestelle“ in Kempen, endlich wieder volle Big-Band-Klänge: Nach einem Big-Band-Workshop unter der Leitung des renommierten Jazztrompeters und Musikpädagogen Martin Schädlich, der von Donnerstag bis Sonntag dauerte, bewiesen die 24 Musikerinnen und Musiker, dass das Zusammenspiel bereits bestens lief und der Workshop seinen Ertrag gebracht hatte. Schädlich als künstlerischer Leiter, der am frühen Sonntagabend ein hörenswertes Abschlusskonzert leitete und launig dazu moderierte, zeigte sich mit den Leistungen der Teilnehmer sehr zufrieden: „Alle waren sehr konzentriert und sind zu einem richtigen Klangkörper zusammengewachsen, obwohl wir ja nur knapp vier Tage Zeit hatten.“

In dem Workshop, der Teilnehmer vorwiegend vom Niederrhein, aber auch aus Köln und in einem Fall sogar aus Karlsruhe hatte und bis auf den letzten Platz besetzt war, studierten die Musiker ein abwechslungsreiches Programm ein. Der aus Kempen stammende Ludger Damm leitete die Probenarbeit der Saxophone, Ludwig Nuss von der WDR-Big-Band probte mit den Posaunen, der Kölner Bassist Henning Gailing feilte mit der Rhythmusgruppe an den Jazzstücken und Schädlich selbst kümmerte sich um die Probenarbeit des Trompetensatzes.

Schädlich spielte unter anderem im WDR-Rundfunkorchester und bei Concerto Köln, gründete die Youth Brass Band NRW und ist ein gefragter Dozent und Dirigent. Er gibt seit acht Jahren Workshops in der „Haltestelle“.

Im schönen Ambiente der privat betriebenen „Haltestelle“ proben immer wieder gerne die verschiedensten Jazzgrößen aus dem Umland, aber auch aus internationalen Gefilden. Auch diesmal war nach Überzeugung der Beteiligten Schädlichs Workshop-Arbeit ein voller Erfolg. Das zeigte sich deutlich beim Abschlusskonzert, das von den Musikern in erstaunlicher Qualität gestaltet wurde.

Neun Stücke waren einstudiert worden, die auch im Konzert erklangen. So waren satte Big-Band-Klänge mit einem saftigen Sound bei Werken von Duke Ellington bis Count Basie zu hören. Standards wie der legendäre „St. Louis Blues March“ und der optimistische Evergreen „On the sunny side of the street“ erklangen zur Freude des Publikums. Außerdem im Programm: „Shiny Stockings“ als Opening und als Zugabe, „Slanky“ und „Hay Burner“, alle von Count Basie. Von Duke Ellington war „Concerto for Cootie“ zu hören, vom Duke geschrieben im Jahr 1940 für seinen Solotrompeter Cootie Williams. Abseits des eigentlichen Big-Band-Genres hatten die Musiker „Strasbourg St. Denis“ des Trompeters und Komponisten Roy Hargrove einstudiert, eine ordentliche Herausforderung für die Truppe. Die Titel erklangen in kraftvoller Lautstärke, dabei schon fein aufeinander abgestimmt und eingespielt. Dazu passte deshalb perfekt der Titel „Just in Time“ von Jule Styne.