Das Auto mal stehen lassen
Die Umweltgruppe der Kirchengemeinden ruft in den nächsten Wochen zum Verzicht auf den Pkw auf.
Kempen. „Das Autofasten dient nicht nur der Umwelt, sondern auch einem persönlich“, sagt Ludwig Halberstadt von der Umweltgruppe der Kempener Kirchengemeinden. Die ökumenische Initiative setzt sich zum vierten Mal dafür ein, dass die Kempener so oft wie möglich auf ihre Wagen verzichten.
Sie sollen stattdessen auf Fahrräder und öffentliche Verkehrsmittel umsteigen, um die Selbstverständlichkeit des Autofahrens zu überdenken. Die Schöpfung sei in Gefahr, wenn man so weitermache, wie bisher.
Die Aktion findet im gesamten Südwesten Deutschlands statt. Unterstützt wird sie unter anderem von Nikolaus Schneider, Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland und von Heinrich Mussinghoff, Bischof von Aachen.
„Wer das Auto für seine Arbeit benötigt, kann da natürlich nicht ganz mitmachen, da sind wir realistisch“, meint Umweltgruppen-Mitglied Günther Stammen. Allerdings könne man viele Einkäufe und andere Privatfahrten mit dem Fahrrad erledigen. Gerade bei kurzen Strecken erzeuge ein Auto einen besonders hohen Ausstoß von Kohlenstoffdioxid.
Erstmals wird es in diesem Jahr ein Programm geben. Mit Vorträgen und Diskussionen im Pfarrzentrum Christ-König, im Gemeindehaus Thomaskirche und in der Burse möchten die Umweltschützer ausführlich informieren. „Wir wollen mit den Menschen ins Gespräch kommen“, erklärt Stammen.
Auch in Kindergärten und Schulen sollen Gespräche angestoßen werden. Die Gruppe ruft Eltern dazu auf, ihre Kinder nicht überall mit dem Pkw hinzufahren. „Auch für junge Menschen ist Bewegung gut“, sagt Stammen. Sein Kollege Martin Keding ergänzt: „Autofahren bedeutet außerdem Hektik.“ Viele Menschen sehnten sich nach Ruhe im Alltag. Als Fußgänger treffe man zwischendurch immer wieder auf andere Leute und habe Gelegenheit für Gespräche.
Wieviele Menschen tatsächlich am Autofasten teilnehmen, sei schwer einzuschätzen. Man könne zwar eine Erklärung unterschreiben, viele machten dies jedoch nicht, obwohl sie ihren Pkw stehen lassen. „Dabei lohnt es sich, da wir unter den Teilnehmern Preise verlosen“, so Ludwig Halberstadt.
Der Auftakt zum Autofasten ist am Sonntag um 10 Uhr in der Thomaskirche. Dort gibt es einen ökumenischen Gottesdienst mit Pfarrer Roland Kühne.