Deutsch-niederländisches Projekt „Equicross Potentials“ Computer soll Pferd und Reiter zur Einheit führen

Kempen. · Pferd und Reiter sollen eine Einheit bilden. Doch oftmals ist es ein weiter Weg, bis sie ein Paar werden. Wo es zwischen Reiter und Pferd „klemmt“, soll jetzt ein neu entwickeltes digitales Analyseverfahren zeigen.

Jenny Schreven von dem niederländischen Unternehmen „Equinnolab“ stellte das neue Verfahren bei Stübben in Kempen vor.

Foto: WFG

Ein niederländisches Start-up-Unternehmen hat das auf 3D-Kameratechnik gründende Verfahren entwickelt.

Im Rahmen des deutsch-niederländischen Projekts „Equicross Potentials“ war der Tierzuchtberater der Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) Kreis Viersen, Theo Lenzen, auf das Unternehmen „Equinnolab“ aus Weert aufmerksam geworden. Er brachte die niederländischen Entwickler mit dem Kempener Reitsportunternehmen Stübben zusammen. Bei dem traditionsreichen Sattlerunternehmen präsentierte Equinnolab jetzt vor geladenen Gästen aus der Reiterszene sein neuartiges Analyseverfahren.

Reiterszene diesseits und jenseits der Grenze sollen verzahnt werden

Nach der Begrüßung der Gäste durch den Geschäftsführer Johannes Stübben erläuterte Theo Lenzen von der WFG den Hintergrund dieser Veranstaltung. Ziel des Projekts „Equicross Potentials“ ist es, die Reiter- und Pferdeszene diesseits und jenseits der Grenze enger miteinander zu verzahnen und sich daraus ergebende Synergien zu nutzen. So gibt es Überlegungen für ein gemeinsames Pferdesportmagazin, und man arbeitet daran, die Tierzertifikate für Grenzübertritte zu vereinfachen.

Jenny Schreven und Alain Broft von „Equinnolab“ stellten den Gästen ihr Analyseverfahren vor. Mit einer eigens entwickelten Computersoftware werden Bewegungsabläufe und ihre Auswirkungen auf die Biomechanik und Balance von Pferd und Reiter dargestellt. Das Test-Duo wird in allen Gangarten von zwei Highspeed-Kameras mit 200 Bildern pro Sekunde gefilmt. Bei der Computerauswertung werden die Schwachstellen im Bewegungsablauf herausgefiltert. Daran kann dann im weiteren Training gezielt gearbeitet werden. „Mit der Technik können sich die Teilnehmer vom Freizeitreiter bis zum Profi verbessern“, sagt Tierzuchtberater Lenzen.

Der Grund, warum sich Stübben für dieses Verfahren der Niederländer interessiert, liegt auf der Hand. Der Sattel ist gewissermaßen das Bindeglied zwischen Pferd und Reiter. Mit dem neuartigen Analyseverfahren lässt sich die perfekte Passlage auf dem Pferderücken herausfinden. Nach der Theorie folgt nun die Praxis: Im Frühjahr soll es eine Vorführung für interessierte Reiter und Trainer geben. Red

(RP)