Lokale Wirtschaft Kreis Viersen: Einige Sparkassen schließen Ende März
Kempen/Neersen · Die angekündigten Schließungen der Sparkasse Krefeld im Kempener Hagelkreuz-Viertel sowie in Tönisberg und Neersen werden planmäßig umgesetzt. Die Kunden werden in Kürze umfangreich informiert.
Der Termin steht fest: Zum 23. März schließt die Sparkasse Krefeld ihre Geschäftsstellen im Kempener Hagelkreuz-Viertel, in Tönisberg und in Neersen. Derzeit arbeite man ein „umfangreiches Informationspaket“ für die Kunden aus, hieß es am Montag auf WZ-Anfrage aus der Zentrale in Krefeld. Geplant sind demnach unter anderem Infos via Aushang, Kontoauszug-Drucker und digitale Kanäle.
Im Juni hatte die Sparkasse die Aufgabe zahlreicher Filialen bekanntgegeben. In Krefeld sind vier Standorte betroffen (darunter Forstwald). In der sogenannten Region Viersen-West und im Raum Geldern sind es zwölf Schließungen. Hinzu kommen die genannten drei in „Viersen-Ost“. Unterm Strich bleiben dann noch insgesamt 38 Standorte. Die Vorstandsvorsitzende Birgit Roos begründete den Schritt damals mit einem deutlich veränderten Markt. So seien 2018 sieben Millionen Transaktionen über das Online-Banking abgewickelt worden, während die Zahl der Beleg-Überweisungen unter eine Million rutschte. Die Sparkasse wolle deshalb an weniger Standorten mehr und bessere Beratung anbieten sowie die Möglichkeiten im Internet ausbauen.
Tönisberger, Neersener und Bewohner der „Neuen Stadt“ in Kempen müssen sich, wenn sie ihre Bankgeschäfte nicht telefonisch oder digital abwickeln möchten, also umorientieren. Laut Sparkasse Krefeld befinden sich die nächsten Standorte von Tönisberg ausgesehen in Hüls beziehungsweise St. Hubert (Entfernung jeweils rund fünf Kilometer). Von Neersen zu den Sparkassen in Anrath, Schiefbahn und Willich sind es fünf bis sieben Kilometer. Das Finanz-Center in der Kempener Altstadt ist vom Hagelkreuz-Viertel ungefähr einen Kilometer entfernt.
„Wir glauben, dass damit weiterhin ein gutes und dichtes Netz für Bankdienstleistungen der Sparkasse Krefeld im Gebiet ,Viersen-Ost’ gegeben ist“, sagt Sparkassen-Sprecher Harald Schulze. Er verweist zudem auf die telefonische Beratung durch das Service-Center, montags bis freitags zwischen 8 und 20 Uhr. „Hier erhalten unsere Kundinnen und Kunden viele Services, die früher eine Anwesenheit in der Geschäftsstelle erforderten.“ Dazu zählen unter anderem Überweisungen, Daueraufträge und Lastschriftrückgaben sowie Adressänderungen und das Sperren von Karten.
„Mobile Filialen“ für Neersen
und Tönisberg sind in Planung
Diese „Mediale Filiale“ soll in diesem Jahr zu einem vollwertigen Standort ausgebaut werden. Gemeint ist: „Neben den bekannten Service-Leistungen können Kundinnen und Kunden künftig dann auch am Telefon Beratungen bei komplexeren Fragestellungen in Anspruch nehmen“, so Schulze. „Schließlich werden wir den Kundinnen und Kunden in Tönisberg und Neersen den Service einer ,Mobilen Filiale’ anbieten.“ Die genaue Routenplanung der rollenden Sparkasse wird derzeit ausgearbeitet. „In Neersen bieten wir zudem SB-Automaten an – auch hier erarbeiten wir zurzeit die Details.“
Die Mitarbeiter in den betroffenen Filialen werden „überwiegend andere Aufgaben in der Sparkasse Krefeld übernehmen“. Sofern sich die Noch-Geschäftsstellen im Eigentum der Sparkassen befinden, werden Konzepte für die Nachnutzung erarbeitet. Gemietete Standorte werden gekündigt.
„Wir bekennen uns auch weiterhin zu unserer Aufgabe, der geld- und kreditwirtschaftlichen Versorgung der Bevölkerung und der Wirtschaft insbesondere des Geschäftsgebietes und ihres Trägers zu dienen“, betont Sparkassen-Sprecher Harald Schulze. „Dabei richten wir uns am Kundenbedarf aus und werden auch in Zukunft weiterhin nah am Kunden sein – mit insgesamt 38 Standorten mit mehr Kompetenzen als bisher, zusätzlich in ländlichen Gebieten mit einer Mobilen Filiale, mit einer Medialen Filiale und mit einem ausgezeichneten Online-Banking.“