Nach der Silvesternacht Grefrath: Nach Silvesterraketen-Beschuss ermittelt nun die Polizei

Grefrath · Nach einer ersten Prüfung werden nun in Grefrath die Ermittlungen aufgenommen.

Um 0.11 Uhr wurde die Feuerwehr in der Silvesternacht zu diesem Heckenbrand in Grefrath gerufen.

Foto: Günter Jungmann

Nach einer ersten Prüfung der Vorfälle in der Silvesternacht in Grefrath hat sich die Polizei dazu entschlossen, die Ermittlungen aufzunehmen. Das teilte Polizeisprecherin Antje Heymanns am Freitagvormittag auf Anfrage der WZ mit. „Zum einen werden wir wegen des Verdachts eines gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr ermitteln“, so die Sprecherin. Dies bezieht sich darauf, dass ein Feuerwehrmann auf dem Weg zum Gerätehaus von Passanten an der Weiterfahrt gehindert worden sein soll. Außerdem gab der Feuerwehrmann an, dass sein Auto mit einem Böller beworfen und an der Windschutzscheibe beschädigt wurde.

Der zweite Teil der polizeilichen Ermittlungen bezieht sich auf die Vorfälle während eines Einsatzes an der Ecke Stadion-/Schanzenstraße. Dorthin wurde die Feuerwehr um 0.11 Uhr gerufen, weil eine Hecke in Brand geraten war. Während des Einsatzes haben Unbekannte nach Angaben der Feuerwehr weiterhin Raketen abgeschossen. Diese sollen an den Feuerwehrmännern vorbei in die Einsatzstelle geschossen worden sein. Hier bestehe der Anfangsverdacht einer versuchten gefährlichen Körperverletzung, so Heymanns. Weshalb auch in diesem Fall die Ermittlungen aufgenommen werden.

Ein erster Schritt werde nun sein, mit der Grefrather Feuerwehr Kontakt aufzunehmen, um mögliche Zeugen und auch Verdächtige ausfindig zu machen. Wer als möglicher Zeuge etwas zu den Ermittlungen beitragen kann, sollte sich mit der Polizei in Verbindung setzen: Tel. 02162/3770.

Feuerwehrchef Hans Konrad Funken hatte am Donnerstag gegenüber der WZ erklärt, dass die Vorfälle in dieser Dimension für Grefrath völlig neu seien. „Ich glaube ja gar nicht, dass irgendwer bewusst einen Feuerwehrmann verletzten wollte“, so Funken. „Aber es ist diese Gleichgültigkeit, die mich so ungemein stört.“ Es werde beim Umgang mit Feuerwerkskörpern billigend in Kauf genommen, dass etwas passiert. Denn auch der Heckenbrand, der zum Einsatz geführt hatte, sei wahrscheinlich auf den unsachgemäßen Umgang mit Silvesterraketen zurückzuführen. Und wenn die Feuerwehr diesen nicht gelöscht hätte, hätten die Flammen womöglich auf ein Wohnhaus übergegriffen. „Jemand, der so etwas tut, schätzt die Folgen einfach nicht ab“, sagte Funken.