Gastronomie Kolpinghaus-Gäste harren der Dinge

Kempen · Zur Zukunft des Kolpinghauses soll es im Januar konkrete Gespräche geben. Die Stadt Kempen hält einzelne Genehmigungen für Veranstaltungen für möglich.

Im 1981 erbauten Kolpinghaus an der Peterstraße besteht ein hoher Sanierungsbedarf.

Foto: WZ/Tobias Klingen

Vereine, Kegelclubs und weitere Gäste des Kolpinghauses müssen weiter ausharren. Eine konkrete Aussage der Stadt Kempen zur Zukunft des Hauses gibt es weiterhin nicht. „Im Januar stehen die nächsten Gespräche zu diesem Thema an“, sagte Stadtsprecher Christoph Dellmans kurz vor dem Jahreswechsel auf Anfrage der WZ. Seit Monaten wird über die Zukunft des Hauses mit Restaurant, Kegelbahnen, Hotel und großem Saal gerätselt. Der Pachtvertrag der Familie Muratovic endet am 31. März. Der Pächter hatte diesen gekündigt, weil die Zukunft des Kolpinghauses mit umfangreichen Sanierungen verbunden ist (die WZ berichtete). Eigentümerin der Immobilie an der Peterstraße 23 ist die Stadt Kempen.

Offen ist weiterhin die Frage, in welchem Umfang das 1981 erbaute Haus saniert werden muss. Immer wieder spielt in diesem Zusammenhang das Thema Brandschutz mit den entsprechenden aktuellen Auflagen eine Rolle. Um herauszufinden, an welchen Ecken und Enden es hakt, hatte die Stadt ein Gutachten beauftragt. Dieses liegt der Verwaltung bereits seit Mitte Oktober vor. Seitdem wird die Stellungnahme des Gutachters ausgewertet. Konkrete Handlungsempfehlungen sollen in Kürze besprochen werden.

In den vergangenen Monaten bekräftigte die Stadt Kempen immer wieder, dass es einen Interessenten gebe, der das Kolpinghaus übernehmen will. Es hieß sogar, dass dieser in die Sanierungsplanungen eingebunden sei. „Es gibt einen Interessenten, der das Haus weiterführen möchte. Mit ihm werden bereits intensive Gespräche geführt, wie die Renovierung/Sanierung des Kolpinghauses erfolgt“, so eine Stellungnahme aus dem Rathaus, die die WZ am 24. Oktober veröffentlicht hat.

Im jüngsten Gespräch mit der Redaktion Ende Dezember äußerte sich Pressesprecher Dellmans nicht weiter zu diesem Thema. Die Stadt Kempen verfolge weiterhin das Ziel, eine „zügige und erträgliche“ Lösung für alle Beteiligten zu finden. Dazu zählt auch das Vorhaben, dass der Saal für die traditionellen Karnevalsveranstaltungen Anfang 2021 zur Verfügung steht. „Da wollen wir Planungssicherheit für die Vereine schaffen“, sagt Dellmans.

Daher gilt es in Kempen als wahrscheinlich, dass zunächst – womöglich den Sommer über – die Sanierung im Bereich des Veranstaltungssaals durchgeführt werden. Details dazu stehen aber keinesfalls fest, wie Dellmans bekräftigt. Gleiches gelte zum Vorgehen im Bereich von Restaurant und Kegelbahnen.

Nach Angaben des Stadtsprechers wäre es auch möglich, dass die Stadt Kempen ohne einen Pächter Genehmigungen für Veranstaltungen im Saal erteilt. Dies könnte über sogenannte Tagesgenehmigungen geschehen, so Dellmans. Diese Pläne seien aber auch Bestandteil der anstehenden Gespräche im Laufe dieses Monats.

Aktuell bestehen bei der Stadt Kempen keine Bedenken, dass der Betrieb trotz des Sanierungsstaus aufrechterhalten werden kann. Die regelmäßigen Wartungsarbeiten seien von einem Sachverständigen geprüft worden. Jüngste Veranstaltung war das Konzert der Coverband „Tuesday 7“ am 23. Dezember. Die Band war eingesprungen, weil die Gruppe „Die Fälscher“ ihren traditionellen Weihnachtsrock wegen der unklaren Situation im Kolpinghaus abgesagt hatte.

Die nächste Veranstaltung im Saal an der Peterstraße ist der CDU-Neujahrsempfang am Freitag, 10. Januar, um 19.30 Uhr. Dann wird der Bürgermeisterkandidat der Partei, Philipp Kraft, das Wahljahr einläuten. Danach folgen im Januar und Februar die Sitzungstermine der Kempener Karnevalsvereine.