Kempen Die hiesigen Äpfel sind robust
Trotz der Wetterkapriolen in den vergangenen Monaten beginnen die Produzenten in der Region zuversichtlich mit der Ernte.
Kempen/Tönisvorst/Willich. Frisches Obst schmeckt besonders in den warmen, sonnigen Sommermonaten. Doch zu viel Wärme kann den Früchten schaden, genauso wie zu starker und lang anhaltender Regen. Gerade in diesem Sommer herrschte in der Region regelrechtes Aprilwetter, das vielen Obstsorten geschadet hat. Die WZ hat sich bei verschiedenen Obsthöfen in der Umgebung zum Thema Ernte umgehört.
„Anfang Juni hat es nur geregnet, das ist schlecht für die Erdbeeren. In den letzten Wochen hat dann die Sonne Probleme gemacht“, erklärt Frank Mertens vom gleichnamigen Obsthof in Willich, Wekeln 1. „Man kann die Erdbeere mit dem Menschen vergleichen. Wenn wir wochenlang im Regen stehen, ist das schlecht für die Haut. Genauso ist das mit der Sonne.“ Die Ernte sei jetzt laut Frank Mertens aber wieder „im grünen Bereich“.
„Vor drei Wochen war es wesentlich schlimmer, da hatten wir durch den Regen etwa 20 bis 25 Prozent Ausfall bei den Erdbeeren. Jetzt ist aber soweit alles in Ordnung“, sagt Mertens. „Die Freiland-Erdbeeren sind abgeerntet. Alle anderen Kulturen wachsen jetzt im Tunnel, und die Himbeeren sind auch überdacht.“ Den Äpfeln habe das Wetter dem Landwirt zufolge nicht allzu sehr geschadet, so dass die Ernte bald losgehen könne.
Auch in St. Hubert auf dem Hof von Wolfgang Pilters, Scheifeshütte 9, beginnt derzeit die Apfelernte. Das wechselhafte Wetter sei auch an den Plantagen am Piltershof nicht spurlos vorbei gegangen. „Die Wetterkapriolen waren schon schwierig dieses Jahr“, so Pilters. „Trotzdem sind wir mit der Ernte bisher zufrieden. Das Größenwachstum ist gut, Hagelschäden gibt es bisher nur begrenzt.“
Die Sonne habe nur einigen Äpfeln zugesetzt. „Sonnenbrand haben wir bei den Äpfeln minimal. Die Zwetschgen sind ebenfalls ganz gut, da gibt es keinen großen Ausfall“, sagt Pilters. Auch, wenn sein Hof bis jetzt von Schlimmerem verschont geblieben ist, ist sich der Landwirt bei einer Sache sicher: „So einen Sommer haben wir noch nie mitgemacht. Bleibt nur abzuwarten, wie sich das Wetter jetzt entwickelt.“
Ab dem 1. August startet der Apfelverkauf im Hofladen. Eine der ersten Sorten ist der Sommerapfel „Piros“.
In Tönisvorst auf dem Obsthof von Lothar und Dirk Schumacher, Huverheide 20, sind die Äpfel bisher glimpflich davon gekommen. „Solange es nur Regen ist, ist alles im grünen Bereich“, erklärt Dirk Schumacher. „Hagelschäden wären schon schlimmer gewesen, aber wir haben noch einmal Glück gehabt.“ Doch auch in Tönisvorst hat die Sonne einige Äpfel verbrannt. „Sonnenbrand haben unsere Äpfel auch. Sobald es über 33 Grad Celsius geht, bleibt das leider nicht aus“, so Schumacher. „Das ist aber alles noch im Rahmen.“