Kempen Ende für den Sanierungsstau

Die Fraktionen lobten die Idee, ein externes Büro mit Planungen für die Schulen zu beauftragen.

Foto: Lübke

Kempen. Um den Sanierungsstau an den Schulen in den Griff zu bekommen, will die Stadt Kempen auf die Hilfe eines externen Planungsbüros zurückgreifen (die WZ berichtete). Im Bauausschuss stellte der Technische Beigeordnete Stephan Kahl diese Idee vor, die von der Politik durchweg positiv aufgenommen wurden.

In der ersten Planungsphase laufen zwei Prozesse parallel. Auf der einen Seite wird erarbeitet, wie der zukünftige Schulbetrieb aussehen soll. Wie wird sich der Raumbedarf entwickeln? Können sich die verschiedenen Schularten Fachräume teilen? Wie sieht es mit der Barrierefreiheit aus? Gleichzeitig laufen Erhebungen und Bewertungen von Gebäuden und der Gebäudetechnik. Welche Mängel gibt es? Wie sehen die Erfordernisse in Sachen Energetik und Sicherheit aus? Für diese und viele weitere Fragen werden Antworten erarbeitet.

In der zweiten Planungsphase sollen aus den Ergebnissen konkrete Maßnahmen erarbeitet werden, die dann in einem mehrjährigen Investitionsprogramm umgesetzt werden. Unter der Leitung des externen Fachbüros, das noch gefunden werden muss, kommen dann viele Akteure, darunter auch Vertreter der Schulen, zusammen. „Ein anspruchsvolles Projekt“, wie Stephan Kahl erklärte.

Für die planungs- und bautechnische Koordination ist eine neue Architektin eingestellt worden, die am 1. April ihre Arbeit aufnehmen wird. So soll im Bereich Energietechnik vom Klimaschutzmanager unterstützt werden. Dieser wird aber nur eingestellt, wenn es dazu eine Förderung gibt. Die neue Arbeitsgruppe soll den Sanierungsprozess an den weiterführenden Schulen organisieren und steuern — das operative Geschäft soll das Fachbüro übernehmen. Das Projekt Schulsanierung soll nicht im Arbeitsalltag des Hochbauamtes untergehen, erklärte Stephan Kahl.

Die Stadt habe bereits mit mehreren Ingenieurfirmen Kontakt aufgenommen, berichtete Kahl, der in Aussicht stellte, in der nächsten Ausschusssitzung ein mögliches Büro vorzustellen.

Von den Fraktionen gab es durchweg Lob für die Planungen. Man habe Verständnis für die Verzögerungen, die auch auf die Flüchtlingssituation und den Fachkräftemangel zurückzuführen seien, so CDU-Fraktionsvorsitzender Wilfried Bogedain. Aber: „Es wird höchste Zeit, einzusteigen.“ Dass die Betrachtungen ganzheitlich und nachhaltig sein müssten, betonte Heinz Wiegers (SPD). Günter Solecki (Die Linke) sprach sich dafür aus, auch St. Hubert als Schulstandort im Auge zu behalten. Allerdings wollen die Politiker nicht bis zur nächsten regulären Sitzung des Bauausschusses am 13. Juni warten. Wenn ein mögliches Fachbüro gefunden ist, soll es eine Sondersitzung geben.