Engel-Skulptur: Zeichen für Frieden und Toleranz
Die Skulptur soll Zeichen für Frieden und Toleranz setzen. Eine Intarsie wird auf der Kuhstraße verlegt.
Kempen. Der „Engel der Kulturen“ rollt am Mittwoch durch Kempen — begleitet von Menschen, die sich für Frieden und Toleranz aussprechen. Am Ende des Rundgangs wird eine Boden-Intarsie an der Kuhstraße verlegt.
Das Künstlerpaar Carmen Dietrich und Gregor Merten aus Burscheid hat das Symbol erdacht. In einem Ring bilden die Zeichen christlichen, jüdischen und islamischen Glaubens — Kreuz, Davidstern, Halbmond — gemeinsam einen Engel.
Das Multikulturelle Forum hat sich dafür eingesetzt, dass dieses Zeichen verlegt wird. Damit steht Kempen in einer Reihe mit vielen anderen Städten. Der Kempener Engel kommt aus Papenburg, der nächste geht dann nach Köln-Rodenkirchen.
Die herausgeschnittenen Engel aus Stahl, die bei der Fertigung des Rings übrig bleiben, werden mit Ortsangabe und Datum versehen und bilden aufeinandergeschichtet eine Abraham-Säule, die in Jerusalem aufgestellt werden soll.
Morgen um 11.30 Uhr startet der Rundgang, bei dem Stationen mit kultureller Bedeutung angesteuert werden. Unterwegs dient der Ring als Schablone, mit der der Engel aus Sand als ein vergängliches Kunstwerk entsteht.
An der Kuhstraße wird der Ring zusammen mit einem Innenteil aus blauem Beton im Boden eingelassen. Alle Kempener Schulen beteiligen sich und bieten beim Rundgang Programmpunkte, von Textlesungen über Musik bis hin zu Engels-Gebäck.
„Wir mussten das in kurzer Zeit planen, weil sich der Ratsbeschluss hinzog und die Künstler sonst restlos ausgebucht sind“, erklärt Alice Poeira vom Arbeitskreis Multikulturelles Forum. Daher ist auch erst rund die Hälfte der Kosten von 2000 Euro für dieses Projekt durch Spenden zusammengekommen. Um den Engel zu finanzieren, werden Schmuckstücke mit dem Symbol verkauft.
Über das Projekt war lange diskutiert worden. Der ursprüngliche Standort am Rathauseingang fand nicht die Zustimmung der Politik. Daher wurde nun ein Platz an der Ecke Tief-/Kuhstraße ausgewählt. Das Multikulturelle Forum ist mit dieser Standortwahl in der Nähe des Kuhtores zufrieden.
„Wenn Sie in eine Stadt hineingehen und das Symbol sehen, können Sie davon ausgehen, dass sich diese Stadt um Toleranz und Frieden bemüht“, so Anita Schreieck.
Das Thema solle auch nach der Verlegung nicht im Sande verlaufen, so Schreieck. Es sollen weitere Aktionen stattfinden. Die Schulen sollen sich auch künftig mit Toleranz und Frieden beschäftigen. Auch die Stadtführer seien informiert, damit sie das neueste Kempener Kunstprojekt in ihre Führungen einbinden können.