Behörden Fragen rund um tote Lämmer zwischen Kempen und Grefrath

Kempen/Grefrath · Vier Tiere sollen gerissen worden sein. Eine Aufklärung ist wohl nicht mehr möglich.

Eine Schafsherde.

Foto: dpa/Sven Hoppe

Es ist kein schönes Bild, das da unter Landwirten die Runde macht. Ein Schäfer, so berichten es Landwirte der WZ, hat vier Lämmer verloren, die zwischen Kempen und Grefrath gerissen worden sein sollen. Mit der WZ wollte der Tierhalter selbst nicht sprechen. Der Verursacher der Risse ist bisher völlig unklar. Doch die Verunsicherung unter den Landwirten ist da. Könnte das ein Wolf gewesen sein?

Wie die Stadt Kempen bestätigte, liegt dem Ordnungsamt eine Meldung über gerissene Lämmer samt Fotos vor. Die Stadt hat diesen Vorgang am Dienstag an den Kreis Viersen weitergeleitet. Am Mittwoch teilte der Kreis auf WZ-Anfrage mit, dass nicht das dortige Veterinäramt, sondern das Landesamt für Natur, Umwelt- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen (LANUV) zuständig sei.

Aus den Informationen des LANUV ist zu schließen, dass der aktuelle Fall wohl nicht mehr genau aufzuklären ist. Denn das Prozedere sieht folgendermaßen aus: Bei der Untersuchung von potenziellen Beutetieren eines Wolfes nimmt ein dafür geschulter Wolfsberater Abstrichproben, die im Labor geprüft werden, und sichert Spuren. Diese Probenahme müsse innerhalb von 24 Stunden nach dem Biss erfolgen, damit ein Wolf als Verursacher nachgewiesen werden kann.

Aber kurz nach der Meldung beim Ordnungsamt seien die Tiere schon nicht mehr da gewesen, heißt es von der Stadt Kempen. Eine Überprüfung des Falls wird also nicht stattfinden können.

Umweltamt informiert
auf einer Internetseite

Bekannt ist seit April 2018 ein Wolf, der im Kreis Wesel standorttreu geworden ist. Vor diesem Hintergrund hat das Umweltministerium NRW den betreffenden Landschaftsraum als „Wolfsgebiet“ ausgewiesen. Zusätzlich wurde im Umfeld eine „Pufferzone“ ausgemacht. Kempen grenzt im Norden an diese Pufferzone des Wolfsgebietes „Schermbeck“, die unter anderem den Kreis Kleve umfasst. Im Februar 2018 hatte es einen bestätigten „Nutztierriss“ durch einen Wolf in Kerken gegeben. Die DNA des Raubtieres war an zwei gerissenen Schafen nachgewiesen worden.

Das LANUV bietet auf einem Internetportal viele Informationen rund um das Thema Wolf. Dort sind auch alle Wolfsmeldungen und -nachweise verzeichnet. Sichtungen eines Wolfes können direkt auf diesem Portal oder an den regionalen Wolfsberater gemeldet werden. Für den Kreis Viersen werden Hans Friedrich Sievert vom Regionalforstamt Niederrhein in Hamminkeln, Tel. 02852/94211  und Peter Sprenger, Regionalforstamt Niederrhein, in Aldekerk, Tel. 0171/5870170, genannt.

Weitere Informationen im Internet unter: