Kempen/Kreis Viersen Für die Sommermode ist es kein guter Sommer

Was sagen die Modehändler zu Regen und niedrigen Temperaturen? Die WZ hat sich in der Region umgehört.

Foto: Reimann

Kreis Viersen. Der Sommer in Deutschland hält sich bislang vornehm zurück: viel Regen, niedrige Temperaturen, keine längeren Perioden mit Freibadfeeling. Was für Sonnenhungrige einfach nur bedauerlich ist, bereitet manchem Einzelhändler in der Modebranche Kopfschmerzen. Denn luftige Kleidung ist derzeit nicht gefragt. Die WZ hat sich in der Region umgehört.

Walter Möller, Einzelhändler aus Kempen

Walter Möller vom gleichnamigen Modegeschäft für Damen und Herren im Schatten der Kempener Propsteikirche findet es in diesem Jahr „ganz extrem“. Er bietet seine Sommerware inzwischen bereits reduziert an: bis zu 30 Prozent. Gerne erinnert er sich an die Zeiten mit festen Schlussverkaufsterminen. „Für den Sommer war es immer der letzte Montag im Juli. Das war viel besser.“

Die bisherigen meteorologischen Zustände nennt er „Börsenwetter“: Es gehe immer im Zickzack. Mal ein bis zwei heiße Tage, dann wieder schlechtes Wetter. „Man bräuchte mal eine längere trockene und warme Strecke.“

Ganz ähnlich sieht es sein Kollege Sebastian Commans aus Anrath. „Es ist ein Rauf und Runter“, so der Bekleidungsfachmann. Zwar suchten Leute, die jetzt in Urlaub führen, schon mal ein T-Shirt. Aber insgesamt sei die Stimmung in der Branche nicht gut, so Commans nach einem dreitägigen Fachmessen-Besuch in Berlin. Er selbst fange bereits an zu reduzieren, mit Nachlässen von bis zu 50 Prozent.

„Im Juli und August sollte doch noch mal die Sonne scheinen“, findet er. Mitte des kommenden Monats komme bereits die Herbstmode. „Für die Damen etwas früher, für die Herren etwas später.“

„Die Herbstmode steht vor der Tür“, sagt auch Rainer Höppner, der in Schiefbahn ein Fachgeschäft für Damenbekleidung führt. Allerdings lasse sich das eine oder andere Teil ja auch in die andere Saison mitnehmen. Das bekannte Stichwort lautet hier „Übergangsware“.

Auch Rainer Höppner hat in seinem Laden an der Hochstraße bereits Preise gesenkt. „Bislang war der Sommer nicht so gut“, sagt er. Das sei auch ein großes Thema bei seinen Kollegen und Lieferanten, mit denen er sich regelmäßig austausche. „Es ist nicht so ganz einfach.“