Vereine TuS Oedt: Schritt für Schritt zur Normalität

Oedt · Die Leichtathletikabteilung des TuS Oedt startet wieder mit dem Individualtraining.

Bei den Leichtathleten des TuS Oedt hat das Training begonnen.

Foto: TuS Oedt

Vier Monate ist es her, dass die Nierskampfbahn geschlossen wurde. Vier Monate in denen Sport nur „irgendwie anders“ möglich war. Jetzt aber war es soweit: Am Mittwochabend hat die Leichtathletik-Abteilung des TuS Oedt ihr Training unter freiem Himmel und in kleiner Gemeinschaft wieder aufgenommen. Etwa zwölf Läufer kamen zum Probetraining der Senioren-Gruppe von Peter Klöckler. Dank einem vom Verein erstellten Hygienekonzept, das die Gemeinde Grefrath genehmigt hatte, konnte losgelaufen werden. Die Freude war entsprechend groß. „Weitere Trainingsgruppen sollen im Rahmen der jeweiligen Möglichkeiten zeitnah folgen“, sagt Ralf Gudden, Abteilungsleiter Leichtathletik.

Doch auch, wenn das gemeinsame Training verboten war, hat sich der TuS Oedt im Lockdown einiges einfallen lassen, um den „gelebten Zusammenhalt auch auf Distanz möglich zu machen“. Im Rahmen des Programms #trotzdemsport vom Landessportbund wurden beispielsweise vier Maßnahmen genehmigt und sogar ausgezeichnet: So das Online-Fitness-Training mit Trainerin Daniela Kiekhöfel, das nach wie vor jeden Dienstag um 19 Uhr auf jit.si stattfindet.

„Wir bleiben fit – zu Hause“ ist eine andere Variante und die Neuauflage von täglichen Fitness-Videos, die seit dem 2. November online für alle Sportinteressierten zur Verfügung gestellt werden. Inzwischen in Kooperation mit dem OSC Waldniel, dem VfL Hinsbeck, EC Grefrath und Canix Funsport. „Ziel ist es, bis zur Wiederaufnahme des Trainings für alle Gruppen jeden Tag ein kurzes Video posten zu können“, so Gudden. Auch für die Bambinis gibt es Zuhause was zu tun. Wöchentlich stellen die Trainer auch hier Videos zur Verfügung, damit die Kleinen in den eigenen vier Wänden fit bleiben.

„Als Läufer haben wir es in den letzten Monaten auch ein wenig leichter gehabt, unserem Sport nachzugehen, als manch andere, aber in der Gemeinschaft ist es natürlich schöner“, sagt Gudden. In Eigenregie erlaufen werden können bis Ende April auch noch die markierten Strecken der Nettetaler Winterlauf-Serie. Neben den drei klassischen (amtlich vermessenen) Serien-Strecken über zehn, 12,5 und 15 Kilometer, hat der TuS Oedt auch eine Halbmarathon-Strecke markiert. Zu finden sind die Strecken mit GPS-Daten auf der Internetseite

Für all diese Projekte wurde der TuS Oedt vom deutschen Leichtathletik Verband mit einer Urkunde geehrt. Genauer für „die besten Leichtathletik-Initiativen im Corona-Jahr 2020“. Vielleicht ist es genau dieses Engagement, das der Leichtathletikabteilung von November 2020 bis Februar 2021 gleich vier neue Mitglieder bescherte, obwohl ja gar kein Sport in gewohnter Form betrieben werden konnte.

Trotz Lockdown und Pandemie sind die TuSler „viel gelaufen“ und haben an Wettkämpfen teilgenommen. So auch am Teamwettbewerb des Landessportbundes. Über eine App wurden sportliche Aktivitäten wie Laufen, Radfahren, Wandern, Yoga und mehr innerhalb des angemeldeten Teams erfasst. „Das hat einen unglaublich angespornt und geholfen die Leute aus dem Corona-Blues zu holen. Denn wenn man sieht, was andere an dem Tag schon geleistet haben, dann motiviert es einen, selbst was zu tun“, sagt Ralf Gudden. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen: Das TuS 1 Team errang Platz 34 von 447. Seit Anfang des Jahres nimmt ein TuS Oedt Team auch am bundesweiten Kilometer-Spiel teil. Jeder erlaufene Kilometer innerhalb des Teams wird gewertet und so gemeinsam um Tabellenplätze gekämpft.

 Engagement und Kreativitat sind in diesen Zeiten besonders gefragt und werden belohnt, doch wenn alle eines gemein haben, dann den Wunsch nach einem Stück Normalität. Mit der Wiederaufnahme des Individualtrainings auf der Nierskampfbahn in Oedt geht die Leichtathletik-Abteilung des TuS einen ersten Schritt in diese Richtung. „Wir hoffen trotzdem, sehr bald wieder ein echtes Gemeinschaftstraining mit allen Sportlerinnen und Sportlern aufnehmen zu können“, so der Wunsch Ralf Guddens.