Hagelkreuz-Viertel: Edeka wird geschlossen
Der zum Jahresende auslaufende Mietvertrag wurde nicht verlängert. Die Zukunft ist ungewiss.
Kempen. Schlechte Nachrichten für die Bewohner des Hagelkreuz-Viertels: Der Edeka-Markt an der Max-Planck-Straße wird geschlossen. Pächter Mario Essen bestätigte am Donnerstag entsprechende Informationen der WZ: „Edeka wird den zum Ende des Jahres auslaufenenden Mietvertrag nicht verlängern“, sagte Essen, der auch das E-Center am Hessenring betreibt. Er betonte, dass die Schließung in der „Neuen Stadt“ eine Entscheidung des Konzerns sei.
Der Mietvertrag endet laut Essen am 31. Dezember. Wie lange er das Geschäft offen halten wird, weiß der Pächter noch nicht. Das liege unter anderem daran, wie es mit den Mitarbeitern weitergeht. Den rund 15 Angestellten sei inzwischen gekündigt worden. Der Kaufmann und auch der Edeka-Konzern wollen versuchen, die Mitarbeiter an andere Märkte zu vermitteln. Im Gespräch seien die Filialen in St. Hubert, Hüls oder Wachtendonk. Im Kempener E-Center seien keine Planstellen frei.
Zu den Gründen für die Schließung des Marktes verwies Essen am Donnerstag an den Konzern. Für die WZ war der zuständige Mitarbeiter in der Konzernleitung Rhein-Ruhr in Moers bis Donnerstagabend nicht zu erreichen.
Der Inhaber der Immobilie, Günther Pilch, hat noch keine offizielle Aussage zur Zukunft der Filiale — weder von Edeka, noch von Mario Essen. Das sagte Pilch, der den Edeka-Markt vor einigen Jahrzehnten an der Max-Planck-Straße eröffnet hat, am Donnerstag auf Anfrage der WZ. Insofern habe sich der Vermieter auch noch keine Gedanken über die Zukunft gemacht.
Das Gerücht, dass Edeka die vor der Schließung stehende Kaiser’s-Filiale in der Altstadt (Engerstraße) übernimmt, kann sich Mario Essen nicht vorstellen. Auch aus anderen Kreisen der Branche erfuhr die WZ, dass dies als unwahrscheinlich gilt. Zuletzt hatte sich Herbert Krahn für den Webering eingesetzt, einen neuen Discounter für die Altstadt zu gewinnen. Makler Klaus Matthiesen bestätigte, dass es Interessenten für den Markt an der Engerstraße gibt. Unterschrieben ist bis heute aber noch nichts.
Zurück ins Hagelkreuz-Viertel: Für die rund 5000 Einwohner und auch die Stadt Kempen dürfte die Edeka-Schließung ein harter Schlag sein. Auch unter dem Aspekt, dass die Verwaltung derzeit an einem seniorengerechten Quartierskonzept für das Viertel arbeitet. Da dürfte ein Supermarkt zur fußläufigen Versorgung eine große Rolle spielen. Ebenso die Bäckerei Büsch, die im rund 800 Quadratmeter großen Edeka-Markt eine Filiale hat. Sollte es an der Max-Planck-Straße 15 künftig kein Lebensmittelgeschäft mehr geben, bliebe den Anwohnern der Discounter Penny-Markt an der Stresemannstraße, um auf kurzem Wege einzukaufen.