Kaldenkirchen: Arbeitsunfall - Finger in der Druckmaschine

Zwei Fingerkuppen verlor ein Azubi der Druckerei Grieger beim Reinigen einer Maschine. Tags zuvor erlitt ein Mann in der Thelen-Schreinerei Verbrennungen.

Kaldenkirchen. Zweiter Arbeitsunfall innerhalb von 30 Stunden in Kaldenkirchen: Ein 17-Jähriger aus Brüggen ist beim Reinigen einer Maschine in der Druckerei Grieger an der Südlichen Wambacher Straße an der rechten Hand verletzt worden. Der Auszubildende wurde mit dem Rettungshubschrauber ins Aachener Klinikum geflogen. "Die Kuppen von Ring- und kleinem Finger sind abgetrennt worden. Es wird versucht, sie wieder anzunähen", so Druckerei-Mitinhaber Wilfried Grieger am Donnerstag im Gespräch mit der WZ.

Den Hergang stellt Grieger wie folgt dar: An einer Bogenoffset-Druckmaschine hatte sich am Mittwochnachmittag Papier zwischen zwei Druckzylindern verklemmt und eine Schutzvorrichtung verbogen. Als die Maschine wieder lief, funktionierte die automatische Wascheinrichtung für die Druckwalzen nicht mehr. Daraufhin machte sich der Brüggener daran, sie manuell zu säubern. Gegen 15.45Uhr geriet der 17-Jährige mit der rechten Hand in die Maschine.

Bereits am Dienstag hatte es gegen 10.15Uhr einen schweren Arbeitsunfall in der Möbelschreinerei der Anton Thelen GmbH, Auf der Kurt, gegeben (WZ berichtete). Ein 51-Jähriger aus Geldern hatte nach einer Verpuffung in der Spritzkabine durch eine Stichflamme lebensgefährliche Brandverletzungen erlitten.

Der Mann war mit dem Rettungshubschrauber in die Unfallklinik der Berufsgenossenschaft nach Duisburg-Buchholz gebracht worden. Er liegt auf der Intensivstation. Nach Auskunft der Polizei sind die Verletzungen so massiv, dass der Gelderner wahrscheinlich erst in einigen Wochen zum Unfallhergang befragt werden kann.

Wie es zu der Verpuffung kommen konnte, ist für Manfred Thelen ein Rätsel: "In der Lackierkammer die Spritzanlage mit Verdünner zu reinigen, das wird jeden Tag zwei Mal gemacht. Es ist eine reine Routinearbeit." Der verletzte Schreiner, seit zwei Jahren bei Thelen, sei ein Mann mit großer Berufserfahrung.

Manfred Thelen hat einen Sachverständigen beauftragt, der die Unfallursache untersuchen soll. "Wir müssen wissen, warum die Verdünnung im 25-Liter-Kanister verpufft ist. Unsere Mitarbeiter müssen ohne Angst in die Lackierkammer gehen können." Bis es soweit ist, werden die Lackier-Arbeiten bei befreundeten Schreinern ausgeführt, damit es möglichst keine Lieferverzögerungen für die Kunden gibt.