Kempen: Das Hospital zum Heiligen Geist krempelt sich um
Das Krankenhaus löst sich aus der Stiftung und wird eine gemeinnützige Gesellschaft. Ziel: Die Verwaltung wird flexibler. Für Patienten ändert sich nichts.
Kempen. Das Hospital zum Hl.Geist ist nun eine gemeinnützige GmbH. "Über 600Jahre haben Bürgermeister und Propst zusammen mit der Verwaltungsleitung die Geschicke des Hauses bestimmt", sagte am Dienstag Ex-Bürgermeister Karl Hensel. "Nun war es Zeit für eine Veränderung." In seiner Amtszeit wurde die Umwandlung angestoßen. Die Gründe nannten am Dienstag sein Amts-Nachfolger Volker Rübo, Verwaltungs-Chef Friedhelm Sicking und Alfons Weß als Berater des verhinderten Propstes.
"Für unsere Patienten bleibt alles beim Alten", sagte Sicking. "Aber wir mussten stromlinienförmiger und zeitgemäßer werden", ergänzte Hensel. Deshalb habe man das Hospital von der Stiftung abgekoppelt. Die beiden Altenheime bleiben bei der Stiftung, die in Person des Bürgermeisters und des Propstes eine Aufsichtsfunktion über das Hospital übernimmt.
Für Sicking bedeutet dies, dass er mehr Aufgaben und Verantwort trägt. Ein Beispiel: Er kann nun selbst Personal einstellen. Ihm zur Seite steht aber ein Beirat. Hensel: "Das sollen Fachleute aus den Bereichen Gesundheit, Medizin, Steuer und Jura sein." Für den Bürgermeister, so Hensel, seien nun die Zeiten vorbei, wo er beispielsweise über eine schlichte Kontoeröffnung entscheiden und eine Unterschriftenprobe geben musste.
"Solche Entscheidungen trifft man in Zeiten, in der es keine Fragezeichen gibt", nannte Hensel einen Grund für die GmbH und signalisierte, dass das Hospital gut aufgestellt sei. Das bestätigte Sicking. Er verwies auf den Krankenhausverbund Clinotel, in dem das Hospital Mitglied ist. Sicking: "Die Zusammenarbeit bringt uns in Qualitätsfragen weiter. Die Patienten müssen zufrieden sein, damit sie wiederkommen. Und wir hatten in 2008 und auch in diesem Jahr steigende Zahlen."