Kempen: Ein Netzwerk für Senioren
Hilfe: Ehrenamtler werden in Kempen zu Begleitern von alten Menschen ausgebildet.
Kempen. Die Menschen werden immer älter, wollen aber so lange wie möglich selbstständig in ihrer gewohnten Umgebung bleiben. Nicht immer gibt es Angehörige, Freunde und Nachbarn, die dabei helfen können. Deshalb hat die evangelische Gemeinde in Kooperation mit der Senioreninitiative (SI), der Stadt und dem Haus der Familie Krefeld eine Ausbildung für ehrenamtliche Seniorenbegleiter ins Leben gerufen.
"Immer mehr Senioren brauchen Hilfe", erklärt Pfarrer Michael Gallach. Die Begleiter werden in vielen Bereichen fit gemacht: rechtliche Fragen, Pflegeeinstufung und Hilfsmittel, die den Alltag leichter machen. Aber auch Unterstützung im Haushalt, Einkaufen und die Vermittlung von Kontakten gehören dazu. Begleitung heißt auch, Zeit für einen gemeinsamen Kaffee, einen Kino- oder Konzertbesuch haben.
Den Zeitaufwand sprechen der ehrenamtliche Helfer und der Senior miteinander ab - ebenso eine Aufwandsentschädigung, wenn diese dem älteren Menschen möglich ist.
"Die Gemeinde ist Vermittler und Koordinator der Aktion", sagt Martin Keding, der gemeinsam mit Ursula Frese das Konzept der Ausbildung für die Seniorenbegleiter entwickelt hat. Es soll ein Netzwerk entstehen, von dem alle profitieren.
Die Ausbildung zum Seniorenbegleiter ist kostenlos. Sie umfasst 67 Unterrichtsstunden, verteilt auf ein Wochenende, ein Tagesseminar und neun Abendvorträge. Dazu gehören 35 Stunden Praktikum in einer Altenpflegeeinrichtung. Auch im Anschluss an die Ausbildung werden die Seniorenbegleiter vom Team weiter unterstützt, versprechen Martin Keding und Ursula Frese: "Keiner wird allein gelassen."